Mit der Ausgabe einer Hybridanleihe hat sich die Lufthansa ihr Investment-Grade-Rating von S & P gesichert. Die Agentur wertet den Bond zur Hälfte als Eigenkapital, damit verbessert sich eine wichtige Bonitätskennzahl. Die Lufthansa gehört zu den wenigen Airlines weltweit, die eine Investment-Grade-Note haben. Das "BBB-" mit stabilem Ausblick von S & P für normale Bonds der Kranichlinie liegt indes am unteren Ende des Bereichs, der ein geringes Ausfallrisiko signalisiert. Da Hybridanleihen mit einigen Risiken behaftet sind, hat dieser Bond nur ein "BB", eine Note aus dem Non-Investment-Grade. Die Konstellation aus normalen Bonds mit Investment-Grade und Hybridbonds mit Non-Investment-Grade ist bei Fondsmanagern beliebt, um sich hohe Renditen von soliden Adressen zu sichern.

Mit der Stückelung von 1000 Euro ist die Hybridanleihe auch für Privatanleger interessant. Den Kupon von 5,125 Prozent gibt es aber nicht umsonst: Der Bond ist nachrangig, bei einer - unwahrscheinlichen - Pleite gingen Besitzer wohl leer aus. Zudem könnte die Lufthansa den Kupon ausfallen lassen, wenn das Geschäft lahmt. In der wettbewerbsintensiven und zyklischen Branche nicht auszuschließen. Der Zins müsste aber nachgezahlt werden, sobald Aktionäre eine Dividende bekommen. Zudem läuft die Anleihe bis 2075, sie kann aber 2021 gekündigt werden. Damit sollten Anleger rechnen: Denn nach dem ersten Kündigungstermin erkennen Ratingagenturen Hybridbonds nicht mehr als Eigenkapital an.

OHM