Die Gewerkschaft reagierte zurückhaltend. Die Verhandlungen der vergangenen beiden Tage seien zu keinem Ergebnis gekommen und am Mittwoch vorzeitig von Lufthansa abgebrochen worden, sagte UFO-Sprecher Nicoley Baublies der Nachrichtenagentur Reuters. Er kritisierte, dass Lufthansa sich nun "statt weiter mit uns zu verhandeln, wieder einseitig an die Öffentlichkeit und die Mitarbeiter" wende. Das Angebot verschweige relevante Fallstricke. "Wir werden nun einerseits die Vorbereitungen für die kleine Schlichtung und weitere Arbeitskämpfe forcieren müssen", sagte Baublies. "Wir bieten Lufthansa jedoch an, die beiden nun benannten Schlichter zu Hilfe zu holen, um die sprichwörtliche Kuh noch vom Eis zu holen." Der frühere Chef der Bundesagentur für Arbeit (BA), Frank-Jürgen Weise, soll Schlichter für die Lufthansa werden. UFO hatte sich bereits für den ehemaligen brandenburgischen Ministerpräsidenten Matthias Platzeck entschieden.

Der Konflikt zwischen Lufthansa und den Flugbegleitern hatte sich zuletzt erneut zugespitzt. Ufo hatte angekündigt, dass es zu Streiks in der Advents- und Weihnachtszeit kommen könnte, sollte der Konzern im Tarifkonflikt nicht bis zum heutigen Donnerstag ein Entgegenkommen signalisieren. Knackpunkt des jüngsten Streits war, dass Lufthansa für eine umfassende Schlichtung von der UFO einen Streikverzicht nicht nur bei der Kernmarke Lufthansa wollte, sondern auch bei allen Töchtern.

rtr