Für dieses Jahr habe sich der Vorstand vorgenommen, die Tarifkonflikte mit den drei Gewerkschaften Verdi, Ufo und Cockpit zu beenden, sagte Spohr am Donnerstagabend in Frankfurt vor Journalisten. Mit den ersten beiden sei dies bereits gelungen. "Ich bleibe optimistisch, dass wir wieder Gespräche aufnehmen und auch die dritte Gruppe mit neuen zukunftsfähigen Verträgen ausstatten können."
Die Gespräche mit der streitbaren Piloten-Gewerkschaft liegen seit knapp zwei Wochen auf Eis, da sich beide Seiten nicht über die Auslegung von ausgehandelten Zugeständnissen verständigen konnten. Die Lufthansa und die Piloten loten seit Monaten aus, ob es sich lohnt, richtige Tarifverhandlungen zu beginnen. In dem seit vier Jahren schwelenden Tarifstreit geht es um den Fortbestand der Frühpensionen und der Konzerntarifverträge für die 5000 Piloten.
Mit der Flugbegleiter-Gewerkschaft Ufo hatte sich der Konzern Anfang Juli auf einen neuen Tarifvertrag geeinigt, der jüngst auch vom Gros der 19.000 Stewards und Stewardessen angenommen worden war. Ende vorigen Jahres erzielte der Vorstand auch einen Abschluss mit Verdi für die 30.000 Beschäftigten des Bodenpersonals und anderer Konzerntöchter. Abgesehen von den Tarifkonflikten sei es wichtig, den Umbau der Lufthansa voranzutreiben, sagte Spohr. Ohne wirtschaftlichen Erfolg könne der Konzern die notwendigen Investitionen in das Unternehmen nicht stemmen. "Deswegen müssen wir finanziell auf einem erfolgreichen Pfad bleiben, um die Modernisierung der Lufthansa fortsetzen zu können."
Die Lufthansa erwartet dieses Jahr bis zu 1,8 Milliarden Euro Betriebsgewinn. Vom Ziel, diese Marke zu toppen, hatte sich der Konzern vor einem Monate verabschiedet. Als Grund nannte der Konzern die Anschläge, die Urlaubern aus Asien und Amerika von einer Reise nach Europa abhalten.
rtr