Nach den Joint Ventures mit der japanischen Fluggesellschaft All Nippon Airways (ANA) und mit Singapore Airlines ist es für Lufthansa die dritte Kooperation dieser Art in Asien. Das Volumen der neuen Zusammenarbeit mit Air China bezifferte Spohr auf jeweils rund eine Milliarde Euro auf beiden Seiten. China sei der wichtigste Markt für Lufthansa und werde eines Tages auch die USA als größten Luftverkehrsmarkt überholen. Lufthansa müsse deswegen mehr Ziele in China bedienen. Auch stiegen die Passagierzahlen. "Wir werden das auf keinen Fall alleine meistern können", sagte der Lufthansa-Chef.
"Wir teilen die Einnahmen auf diesen Routen, wir teilen die Risiken und wir teilen die Vorteile, was es uns erlaubt, wie ein Unternehmen zu handeln", sagte Spohr. Er verspricht sich auch eine bessere Auslastung von der Kooperation. Schon seit 1989 arbeitet Lufthansa in dem Pekinger Wartungsbetrieb Ameco und seit 2000 über gemeinsame Flugnummern (Code-Sharing) mit der staatlichen chinesischen Airline zusammen. Das neue Bündnis biete Möglichkeiten für eine "ausgiebigere formelle Zusammenarbeit", sagte Spohr. "Wir können wie eine gemeinsame Firma agieren, auch wenn wir getrennte Airlines bleiben."
Lufthansa decke nun die Mehrheit seiner interkontinentalen Routen mit solchen Joint Ventures ab. Auf eine Journalistenfrage, ob die angekündigte "Harmonisierung" der Preise bedeute, dass Air China jetzt ihre meist niedrigeren Preise anhebe oder Lufthansa ihre senke, sagte Spohr: "Das hängt von der gemeinsamen Verfügbarkeit der Sitze und der Nachfrage ab - und es wird auch weiterhin eine große Bandbreite von Flugpreisen wie heute geben."
Spohr hofft auch darauf, dass Air China der Lufthansa hilft, behördliche Restriktionen beim Zugang zum chinesischen Wachstumsmarkt zu überwinden. "Es gibt tatsächlich Infrastrukturbeschränkungen in China, vor allem wenn es um Plätze auf den großen, wichtigen Flughäfen in Shanghai und Peking geht", sagte der Lufthansa-Chef. Das betreffe auch Grenzübergangsstellen. "Wir arbeiten mit Air China an der Lösung solcher Probleme mit der chinesischen Regierung."
Air China-Chef Cai Jianjiang sieht in dem Joint Venture einen "weiteren wichtigen Schritt in der Globalisierungsstrategie" seiner Airline nach dem Beitritt zur "Star Alliance" im Dezember 2007. Er versprach den Kunden "eine größere und flexiblere Auswahl, attraktive Tarifprodukte und ein nahtloses Reiseerlebnis". Neben Air China und Lufthansa erstreckt sich die Vereinbarung auch auf die Lufthansa-Töchter Austrian Airlines und Swiss Airlines.
dpa