Die Lufthansa tritt angesichts des Flugchaos vom Sommer und explodierender Treibstoffpreise auf die Wachstumsbremse. Im Sommer 2019 will sie ihr Flugangebot nur noch halb so stark ausweiten wie im laufenden Jahr. Dann dürfte auch der stark gestiegene Kerosinpreis auf den Gewinn durchschlagen. Im dritten Quartal ging der operative Gewinn - auch wegen Sonderkosten für die Integration der Air-Berlin-Teile und der vielen Verspätungen und Flugausfälle im Sommer - um 11 Prozent auf 1,35 Milliarden Euro zurück.
Analysten werteten in ersten Reaktionen das bereinigte operative Ergebnis des dritten Quartals als Enttäuschung. Stephen Furlong vom Broker Davy rechnet auch angesichts steigender Treibstoffkosten damit, dass die Markterwartungen sinken werden. Sein Kollege Daniel Roeska vom US-Analysehaus Bernstein Research sprach von einem gemischten Quartal. Trotz etwas enttäuschender Quartalszahlen zeigte er sich aber von der bestätigten Gewinnprognose des Vorstands beruhigt. Längerfristig seien die Aussichten für die Lufthansa weiterhin positiv.
Allein in den vergangenen gut fünf Wochen verloren die Titel der Airline mehr als ein Viertel ihres Wertes, nachdem sie Anfang Januar im Nachgang der Air-Berlin-Pleite noch ein Rekordhoch bei 31,26 Euro verzeichnet hatten. Im laufenden Jahr summiert sich der Kursabschlag auf rund 44 Prozent, was die Lufthansa-Aktie zum zweitschwächsten Dax-Wert nach der Deutschen Bank macht./edh/stw/fba