Sollten sich Anleger jetzt auf Kursrückgänge einstellen? Analysten sorgen sich angesichts der Entwicklungen in China und den Zinsen. Das sollten Luxus-begeisterte Anleger jetzt wissen
Die Fashion Week in Paris ist gerade erst abgeschlossen. Zahlreiche bekannte Luxus-Marken konnten dort große Erfolge feiern. Doch ein neuer Bericht von „Reuters“ enthüllt jetzt, dass für europäische Luxus-Marken wie LVMH, Hermès, Kering und Co. womöglich schon bald ungemütlichere Zeiten aufziehen könnten. Der Grund: Die schwache Wirtschaft in China, die sich langsamer als erwartet von den Corona-Lockdowns erholt sowie die nach wie vor bestehenden Zinsängste von Anlegern. Auch die nach wie vor bestehende Inflation, die bei einigen Anlegern für eine verhaltenere Kauflaune sorgt, drückt auf Luxuswerte.
So liegt der Stoxx Europe Luxury 10 Index etwa, der einige der bekanntesten europäischen Luxusmarken enthält, auf Sicht von sechs Monaten rund 15 Prozent im Minus. Dabei war er noch ziemlich optimistisch in das neue Jahr 2023 gestartet, als Anleger auf eine gemäßigtere Zinspolitik und eine baldige Erholung Chinas hofften. „Der Sektor hat in den letzten zwei bis drei Monaten aufgrund einer Kombination aus steigenden Zinssätzen, der Positionierung der Anleger und der Erwartung von Gewinnkürzungen stark an Wert verloren“, erklärte Bernard Ahkong, Co-CIO bei UBS O'Connor Global Multi- Strategie Alpha, gegenüber Reuters.
Europäischer Luxussektor – Analysten warnen vor Rückgang
Auch Peter Garnry, Leiter der Aktienstrategie bei der Saxo Bank, merkte gegenüber Reuters an: „Der jüngste Rückgang der europäischen Luxusaktien spiegelt die Unsicherheit über die europäische Wirtschaft und auch die uneinheitlichen Wachstumsaussichten für die chinesische Wirtschaft wider“. Morgan Stanley senkte seine Schätzung des Gewinns je Aktie für Luxusgüter für 2024 um sechs Prozent, bei der Bank of America waren es sogar sieben Prozent. Ein Grund: Die Menschen geben weniger Geld aus. So zeigen laut Reuters Kreditkartendaten aus den USA, dass die Ausgaben für Luxusmode im Juli und August im Vergleich zum Vorjahr um 16 Prozent abgenommen haben.
Spannend wird es in den kommenden Wochen: Denn da werden einige Luxusgüterhersteller ihre jüngsten Quartalszahlen veröffentlichen, so etwa LVMH am 10. Oktober.
Zwar ist es durchaus möglich, dass der europäische Luxussektor sich einer Korrektur nähern könnte. Dennoch gelten Unternehmen wie LVMH als äußerst stark und stabil. Sie verfügen über einen breiten Burggraben, eine solide Bilanz und gelten gerade zu unsicheren Zeiten als sicherer Hafen. Denn auch, wenn verschiedene Krisen die Wirtschaft belasten: Die üblichen Käufer von Luxuswaren sind meist resistenter gegenüber Preiserhöhungen oder einer schlechteren wirtschaftlichen Lage.
Und mögliche Rückschläge könnte man nutzen, denn: Die Aktie bewies schon in der Vergangenheit, sich schneller als andere zu erholen. Beispiel: die Finanzkrise. Zwar verzeichnete auch LVMH 2009 sinkende Umsätze und Gewinne. 2010 fuhr es aber wieder ein Plus beim Umsatz von 19 Prozent zum Vorjahr ein, beim Gewinn je Aktie über 30 Prozent. Noch bessere Raten erzielte der Konzern 2021 nach dem schwierigen Coronajahr 2020. Und: Sowohl während der Finanzkrise als auch während Corona schaffte es LVMH, profitabel zu bleiben.
Mit Material von rtr
Ferrari, Porsche, Louis Vuitton, Moët – diese Luxusmarken kennt jeder. Doch Luxus kann man nicht nur genießen, Luxus kann auch viel Geld bringen. Denn seit 1996 ist der weltweite Luxusmarkt von 76 Milliarden Dollar Umsatz auf 353 Milliarden Dollar Umsatz im Jahr 2022 gewachsen. Und darüber freuen sich auch die Aktionäre der genannten Luxusmarken.
Etwa die Aktien von Ferrari oder LVMH sind echte Renditebringer und daran kann jeder Aktionär mitverdienen.
Aus diesem Grund macht die Redaktion von BÖRSE ONLINE den Megatrend Luxus jetzt per Index investierbar. Der Aktienkorb des Luxus Index enthält 20 aussichtsreiche Aktien aus insgesamt vier Luxuskategorien. Neben Aktien aus dem Bereich „Mobility“ wie Ferrari oder Porsche gibt es auch Werte aus der Rubrik „Accessoires“ wie LVMH oder Hermès. In der Kategorie „Bekleidung“ finden sich unter anderem Burberry und Steve Madden, im Bereich „Beauty“ Givaudan und Estée Lauder.
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