Das neueste Mitglied in der DAX-Familie ist, wie könnte es anders sein, ein nachhaltiger Index. Der neue DAX, enthält allerdings anstatt nur 30 Titeln 5O. Ausgangspunkt für den DAX 50 ESG Index ist der HDAX aus aktuell 99 Werten (der HDAX setzt sich zusammen aus DAX, MDAX und TecDAX). Bei der Indexzusammenstellung werden die üblichen Kriterien angewandt, die auf den UN Global Compact-Prinzipien basieren. Zudem werden ebenfalls kontroverse Waffen, Tabak, Kernenergie, Kraftwerkskohle oder Rüstungsgüter ausgeschlossen. Aus den übrig gebliebenen Titeln wird eine Rangliste erstellt. Sie richtet sich nach Marktkapitalisierung, Börsenumsatz und ESG-Bewertung von Sustainalytics. Die Gewichtung von Einzeltiteln ist auf sieben Prozent begrenzt. Allerdings gibt es auch Fast-Exit- und Fast-Entry-Regeln - wenn es etwa zu Verstößen gegen die Nachhaltigkeitskriterien kommen sollte. Aus dem DAX erfüllen etwa Titel wie Eon, RWE, Volkswagen und MTU die ESG-Kriterien nicht. Zudem fallen Airbus, Rheinmetall, Uniper und Jenoptik durch das ESG-Raster. Für den jüngst neu an die Börse gekommenen Softwareanbieter Teamviewer lag noch gar kein ESG-Rating vor und daher bleibt er auch erst einmal außen vor. Unter ESG-Gesichtspunkten sind Osram, Munich Re und Deutsche Telekom die besten Unternehmen im Index. Der größte Sektor sowohl im DAX 50 ESG als auch im DAX sind Finanzwerte. Im ESG DAX sind sie um etwa 1,3 Prozentpunkte höher gewichtet. Die größte Untergewichtung des ESG DAX liegt bei den IT-Werten. Denn durch die maximale Gewichtung eines Wertes von sieben Prozent ist der größte Wert im DAX, nämlich SAP, um etwa 3,5 Prozentpunkte niedriger gewichtet. Die meisten Branchen sind in beiden Indizes ähnlich gewichtet.
Fazit: Wer in deutsche Aktien investieren und etwas nachhaltiger anlegen möchte, sollte zugreifen. Für echte Ökofans ist der ETF dagegen nichts.