Der französische Kosmetikriese L’Oréal ist in puncto "gender equality" weltweit führend. Nach Angaben der auf die Gleichstellung von Frauen am Arbeitsplatz fokussierten Non-Profit-Organisation Equileap sind 70 Prozent der Belegschaft weiblich. 63 Prozent aller Führungspositionen und 46 Prozent der Aufsichtsratsmandate werden von Frauen wahrgenommen.
Allem Anschein nach macht sich der weibliche Einfluss bezahlt. In den vergangenen fünf Jahren lag das jährliche Gewinnwachstum jedenfalls über dem Branchenschnitt. Im selben Zeitraum legte die Aktie um 60 Prozent zu. Die vorsichtige Ausrichtung des Unternehmens wiederum zeigt sich am freien Cashflow. Dieser liegt deutlich über der Nettoverschuldung.
Die hohe Frauenquote qualifiziert L’Oréal zur Aufnahme in den Index Solactive Equileap Global Gender Equality Net Total Return. Das Börsenbarometer besteht aus 150 Unternehmen, die anhand einer 19 Punkte umfassenden Bewertungsmethodik von Equileap ausgewählt werden. Geprüft wird beispielsweise die Ausgewogenheit bei der Besetzung von Führungspositionen. Zudem wird auf gleiche Bezahlung und Maßnahmen zur Verbesserung der Gleichstellung sowie die Förderung von Frauen geachtet.
Gleiche Bezahlung
Der von Lyxor aufgelegte ETF Global Gender Equality wiederum bildet die Wertentwicklung des Index ab. In den vergangenen sechs Monaten legte der Exchange Traded Fund um über zehn Prozent zu. Zu den Top-Ten-Werten des Index zählt auch Target (siehe Seite 15). Die Hälfte der 1800 Filialen des US-Einzelhändlers wird von Frauen geführt. Das ist sinnvoll, schließlich sind rund 75 Prozent der Kunden weiblich. Auch Adobe ist im Index hoch gewichtet. Der Softwarehersteller bezahlt Männer und Frauen gleich, nicht nur in den Industriestaaten, sondern auch in den Schwellenländern. Die Target-Aktie legte binnen eines Jahres um 60 Prozent zu, Adobe-Investoren freuen sich über 76 Prozent Kursplus.