Vom Allzeithoch bei 38 957 Punkten aus dem Jahr 1989 ist der Nikkei 225 zwar noch ein ganzes Stück weit entfernt. In diesem Jahr hat Japans Leitindex jedoch trotz Corona und Rezession Boden gut gemacht. Das Börsenbarometer verbesserte sich seit Anfang Januar um über 13 Prozent und erreichte Mitte Dezember 26 732 Zähler. Eine Reihe von Unternehmen - insbesondere aus zyklischen Branchen - wie etwa Honda Motor oder der Baumaschinenhersteller Kubota hatten in den vergangenen Quartalen besser als von den Analysten erwartet abgeschnitten. Zudem korrigieren die Unternehmen ihre Gewinnerwartungen nach oben. Für das im März 2021 endende Geschäftsjahr rechnet beispielsweise Toyota Motor nun mit einem operativen Gewinn von umgerechnet acht Milliarden Euro. Im August war das Management noch von nur vier Milliarden Euro ausgegangen.

Staranleger sieht Chancen


Die guten Unternehmensnachrichten motivierten bislang vor allem inländische Investoren zum Kauf. Künftig dürften vermehrt ausländische Anleger einsteigen. Bereits positioniert hat sich US-Starinvestor Warren Buffett. Einem Bericht von Markets Business Insider zufolge erwarb die Börsenlegende im November Anteile unter anderem an den Mischkonzernen Sumitomo und Itochu. Neben attraktiven Einzelwerten können Anleger sich breit diversifiziert engagieren. Der Lyxor Nikkei 225 ETF bildet die Wertentwicklung des nach den USA zweitgrößten Aktienmarktes der Welt synthetisch ab.

Für Kursfantasie sorgt unter anderem das von der Regierung trotz einer Staatsverschuldung von über 270 Prozent des Bruttoinlandsprodukts jüngst aufgelegte 530 Milliarden Euro schwere Stimulierungspaket. Das mittlerweile dritte Konjunkturprogramm seit Ausbruch der Pandemie beinhaltet neben Steuererleichterungen eine Digitalisierungsoffensive und Investitionen in grüne Energieprojekte. Obwohl die Corona-Infektionen derzeit wieder steigen, will Japans Ministerpräsident Yoshihide Suga den Binnentourismus weiterhin fördern und hält ebenso am Termin für die Olympischen Sommerspiele im kommenden Jahr fest.

Chancen leiten Investoren auch aus der wirtschaftlichen Erholung der Länder ab, die Waren "Made in Japan" importieren. Davon profitieren etwa der Roboter-Produzent Fanuc sowie der Hersteller von Elektromotoren Nidec Corporation. Nicht zuletzt gefällt Anlegern das jüngst für den asiatisch-pazifischen Raum getroffene Freihandelsabkommen RCEP. Künftig werden auf 86 Prozent der Waren, die von Japan nach China exportiert werden, keine Zölle mehr erhoben.