Wie viele deutsche Mittelständler hat der Autozulieferer Mahle seine Wurzeln im Schwabenland. Das Stuttgarter Unternehmen wurde 1920 von den Brüdern Hermann und Ernst Mahle gegründet. Damals wurden in Verbrennungsmotoren Kolben aus schwerem Grauguss eingesetzt. Mahle hingegen produzierte Leichtmetallkolben und entwickelte Luft- und Ölfilter, die Schmutz und Staub fernhalten sollten. Damit legten die Brüder den Grundstein zu einem weltweit agierenden Konzern. Mit 150 Produktionsstandorten in 32 Ländern zählt Mahle heute zu den 20 größten Automobilzulieferern weltweit.
1964 gründeten die beiden Brüder die gemeinnützige Mahle-Stiftung, die sich an den Lehren Rudolf Steiners orientiert und der heute 99,9 Prozent der Firma gehören. Die Mahle-Stiftung erhält seitdem einen Teil des Unternehmensgewinns und ist Hauptgesellschafterin der anthroposophisch ausgerichteten Filderklinik in Stuttgart. Der größte Teil des Gewinns verbleibt jedoch in der Firma.
Nach 9,9 Milliarden Euro Umsatz im Jahr 2014 peilen die Schwaben im laufenden Jahr, vorbehaltlich der Entwicklung der Automobilmärkte und der Wechselkurse, eine Größenordnung von rund 11,5 Milliarden Euro an. Von 2013 auf 2014 war der Erlös sogar um 46,6 Prozent gewachsen. Das starke Umsatzwachstum ist auch Folge von Zukäufen. So stockte Mahle den Anteil an der Behr-Gruppe auf 51 Prozent auf und vollzog im Juni die Übernahme des japanischen Mechatronik-Spezialisten Kokusan Denki. Darüber hinaus wurde in diesem Jahr ein Vertrag zur Übernahme der Thermomanagement-Sparte von Delphi Automotive geschlossen.
Zur Finanzierung der Übernahmen dienen neben den Barreserven unter anderem zwei Unternehmensanleihen im Volumen von 300 und 500 Millionen Euro mit Laufzeiten bis 2021 und 2022. Beide Papiere erscheinen interessant, wobei das neuere mit der etwas längeren Laufzeit (WKN: A161HE) noch etwas näher am Ausgabekurs notiert als das ältere, das ein Jahr früher fällig wird (WKN: A12TV1). Entsprechend ist die Rendite einen Tick.