Ich bitte um eine kurze Einschätzung zu zwei Investments, bei denen ich im Moment auf hohen Verlusten sitze. Es handelt sich dabei um eine Anleihe von Publity (WKN: A25 4RV) und die Aktie von Paion (WKN: A0B 65S).
Börse ONLINE: Die Anleihe von Publity ist deutlich gefallen, als bekannt wurde, dass die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) gegen Publity und die Tochter Preos Global Office Real Estate wegen des Verdachts auf Kursmanipulation ermittelt. Die Redaktion hat dazu auch in der Rubrik "Schwarze Liste" auf Seite 31 bereits eine negative Einschätzung zur Aktie abgegeben. Anleger sollten hier auch nicht einstiegen, um auf eine Gegenreaktion zu setzen. Im Prinzip muss auch die Anleihe mit Vorsicht behandelt werden. Sollten sich die Vorwürfe erhärten, könnte sich der Zugang zum Kapitalmarkt für Publity erschweren. Und dann kann es auch für das bis 2025 laufende Papier mit der Refinanzierung eng werden. Im Gegensatz zur Aktie bietet die Anleihe aber einen höheren Schutz. Und die Substanz des Konzerns sollte ausreichen, um das Papier zu bedienen.
Die Aktie von Paion ist spannend. Sie leidet unter der Entscheidung, das Anästhetikum Remimazolam in Europa in Eigenregie vermarkten zu wollen, während es in Amerika und Asien lizensiert wurde. Paion war bisher ein forschendes Unternehmen. Nun muss ein Vertrieb aufgebaut werden. Das kostet Geld und wird die Einnahmen auf Jahre hinaus belasten. Im Moment ist noch nicht klar, in welchem Umfang diese Ausgaben durch Royalties gegenfinanziert werden können oder ob weitere Kapitalerhöhungen notwenig sind. Wer Paion-Aktien besitzt, braucht einen langen Atem und gute Nerven. Die Volatilität dürfte hoch bleiben.