Weltweit hat der Lkw- und Bushersteller MAN Truck & Bus rund 35.000 Mitarbeiter. Wie Unternehmensführung und Gesamtbetriebsrat am Nachmittag auf einer außerordentlichen Betriebsversammlung ankündigten, verlängert sich die Arbeitsplatzgarantie automatisch bis 2030, wenn sie nicht vorher gekündigt wird. Vorstandschef Joachim Drees und Betriebsratsvorsitzender Saki Stimoniaris sprachen von sicheren Rahmenbedingungen für die Mitarbeiter.

MAN hatte sein Truck-Geschäft in Europa restrukturiert und bei der Straffung der Produktion rund 1800 Stellen gestrichen. Der Lkw- und Bus-Hersteller will so mehrere hundert Millionen Euro sparen und die im Vergleich zur Konkurrenz und auch zur Schwestermarke Scania niedrigere Marge nach oben hieven. MAN wolle im Verbund mit Scania und VW "im nächsten Jahrzehnt an die Spitze der Nutzfahrzeugindustrie", sagte Drees. Dafür stellten sich die Trucker im VW-Konzern intern neu auf und gingen zudem eine Partnerschaft mit dem amerikanischen Lkw-Hersteller Navistar ein. Auch in Asien soll die Präsenz ausgeweitet werden, in China und Indien werden weitere Schritte geprüft.

Ende September hatte VW-Truck-Chef Andreas Renschler die Aufgabenverteilung zwischen MAN und Scania in der Fahrzeugentwicklung festgezurrt, um die Marken nach Jahren der internen Rangeleien endlich enger zu verzahnen. Künftig sollen Teams aus Ingenieuren beider Hersteller wichtige Komponenten wie Motoren, Getriebe, Achsen und Abgasnachbehandlungssysteme gemeinsam entwickeln. Dabei hat jeweils eine Marke den Hut auf: Bei großen Motoren mit 13 Litern Hubraum ist dies Scania, bei kleineren Aggregaten mit fünf bis neun Litern Hubraum hat MAN die Oberhoheit. Eine ähnliche Aufteilung gibt es bei Abgassystemen und Getrieben.

rtr