Wann und womit haben Sie Ihr erstes Geld verdient?

Als Teenager habe ich Äpfel aus dem Garten meiner Großmutter in Niederbayern bei unseren Nachbarn in München verkauft.

Wofür haben Sie es ausgegeben?

Ich habe es gespart für meine erste USA-Reise.

Was war Ihr erstes Investment?

Aktien der Deutschen Bank; da habe ich meine Lehre gemacht, und damals schienen Banken noch unzerstörbar zu sein.

Was war Ihr bislang bestes Investment?

Die beste "Entdeckung" war das Anlagekonzept des US-Investmentmanagers Michael O’Higgins: eine prognosefreie, regelbasierte Multi-Asset-Strategie mit antizyklischen Elementen. Wir haben das Konzept in unserer Vermögensverwaltung auf die Bedürfnisse europäischer Anleger angepasst.

Was war Ihr schlechtestes Investment?

Nur eines? Es gab viele schlechte Investments, zumindest vorübergehend. Mit etwas Geduld hat sich jedoch vieles ins Positive verkehrt. Wenn sich an der Grundeinstellung nichts geändert hat, ist manchmal "Augen zu und durch" angesagt.

Was ist Ihr Anlagemotto?

Antizyklisch und regelbasiert.

Wer ist Ihr Vorbild?

Warren Buffett. Sein Erfolg ist zurückzuführen nicht nur auf seine geschickte Analyse von Unternehmenszahlen, sondern vor allem auch auf Disziplin und Geduld. Den meisten Privatanlegern fehlt es daran.

Wie erklären Sie Kindern den Finanzmarkt?

Ich würde die Kids zur Börse mitnehmen. Da steht man mitten im Wirtschaftsleben.

Wo steht der DAX in einem halben Jahr, und warum steht er dort?

Aufgrund des niedrigen Zinsniveaus und der augenscheinlichen Alternativlosigkeit der Aktienanlage spricht viel dafür, dass er dann höher steht als heute. Aber letztlich sind Prognosen sinnlos. Ein unvorhergesehenes Ereignis kann jede fundamentale Argumentation über den Haufen werfen.

Welches Investment würden Sie für Ihre Kinder oder Patenkinder tätigen?

Einen Aktiensparplan einrichten.

Wovor würden Sie Ihre Freunde in Geldangelegenheiten warnen?

Finger weg von Angeboten, die zu gut klingen, um wahr zu sein, und/oder nicht ins aktuelle Marktumfeld passen.

Wenn Sie heute 1000 Euro ausgeben müssten, was würden Sie kaufen?

Ich würde es in neue Lebenserfahrung investieren und mit dem Geld verreisen.

Woran erkennt man Ihren Schreibtisch?

Mein Steckenpferd sind prognosefreie, regelbasierte Anlagekonzepte. Deswegen ist mein Schreibtisch voll mit Büchern und Material zu diesem Thema.

Wobei entspannen Sie sich?

In einer geselligen Runde mit Freunden und auf meinen Reisen.

Was halten Sie für absolute Zeitverschwendung?

Börsenbriefe lesen.

Wenn Sie die Zeit hätten, ein eigenes Buch zu schreiben - was wäre das Thema?

Die Irrationalität der Anleger in Sachen Geldanlage - und wie regelbasiertes Anlegen die psychologischen Fallen zu vermeiden hilft.