Der Apple-Zulieferer Manz ist wegen einer Auftragsstornierung in den ersten sechs Monaten in die roten Zahlen geraten. Vorstandschef Dieter Manz erwartet im weiteren Verlauf zwar Besserung. "Aber der Umsatz wird wohl nicht reichen, um einen Gewinn zu verbuchen", sagte er am Dienstag in einem Interview mit der Nachrichtenagentur Reuters. Manz brauche rund 300 Millionen Euro im Jahr, um profitabel zu sein. Die entgangenen Aufträge im Elektronik-Bereich hätten ein Volumen von 60 Millionen Euro. Das könne so rasch nicht ausgeglichen werden.
Für Hoffnung sorgt bei Manz das noch junge Batterie-Geschäft. "Die Nachfrage aus den USA und Asien im Bereich Elektromobilität ist riesig, das ist dort ein Megathema", sagte Manz. Die Sparte erreichte im ersten Halbjahr einen Umsatz von knapp 50 (Vorjahreszeitraum: 6,3) Millionen Euro und damit doppelt so viel wie im gesamten Vorjahr. In den USA gilt Tesla als Elektroauto-Pionier, der derzeit eine Riesenfabrik für Hochleistungsakkus in Nevada baut.
Manz rechnet 2015 auf Konzernebene mit einem moderat rückläufigen Umsatz gegenüber dem Vorjahr (2014: 305,9 Millionen Euro) und einem zwar verbesserten, jedoch voraussichtlich negativen operativen Ergebnis (Ebit). Ursprünglich hatte Manz ein "deutlich positives" Ebit erwartet. Bereits zur Jahresmitte hatte das Unternehmen seine Ziele eingedampft.
Insgesamt setzte Manz in den ersten sechs Monaten 121,9 (Vorjahr: 163,6) MIllionen Euro um. Vor Zinsen und Steuern fiel ein Minus (Ebit) von 12,9 Millionen Euro an nach einem Gewinn von 1,2 Millionen vor Jahresfrist.
Reuters