E r läuft und läuft und läuft …" Der VW-Käfer gilt als Musterbeispiel für deutsche Zuverlässigkeit und Durchhaltevermögen. Auch an der Börse gibt es Aktien, die dem einstmals meistverkauften Auto der Welt in Sachen Ausdauer durchaus das Wasser reichen können. "Marathon-AGs" nennt die DZ Bank diese Papiere. In einer Studie hat das Institut Aktien herausgefiltert, deren Kurse dauerhaft steigen. Dahinter stehen Unternehmen, die kontinuierlich wachsen und auf diese Weise Mehrwert für ihre Aktionäre schaffen. Diese Gesellschaften haben Wettbewerbsvorteile und zählen zu den strukturellen Gewinnern.

Die Analysten der DZ Bank weisen allerdings auch darauf hin, dass die Rezession im Gefolge der Corona-Pandemie teilweise zu Strukturbrüchen führen werde. Die Erfolgswelle einiger etablierter Marathonstars könnte deshalb enden. Die vor diesem Hintergrund zu beantwortende Frage laute, ob diese Unternehmen lediglich eine Saison pausieren oder aufgrund von strukturellen Problemen den An- schluss an die Weltspitze verlieren. Jeder "bisherige Dauerläufer" müsse daher im Zuge einer individuellen Prüfung beweisen, dass er auch künftig das Zeug zum Langläufer hat.

Die Vorgehensweise basiert auf der Annahme, dass das Wachstumspotenzial eines Unternehmens den Firmenwert antreibt. Im Idealfall schützt ein ökonomischer Burggraben vor Konkurrenten. Er besteht aus Alleinstellungsmerkmalen und Wettbewerbsvorteilen wie Patenten, Netzwerken, starken Marken, Kostenführerschaft und besonders intensiven Kundenbeziehungen. Auch eine lokale Marktbeherrschung, hohe Markenloyalität sowie eine Monopolstellung zählen dazu.

"Die Stabilität und Langlebigkeit eines Geschäftsmodells sind aus Investorensicht äußerst wichtige Aspekte. Je länger ein Unternehmen eine führende Marktstellung besetzt und hohe Gewinnmargen erwirtschaften kann, desto besser und wertvoller ist es", erklären die Autoren der Studie, Michael Bissinger und Christian Kahler.

Für die systematische Suche nach Unternehmen mit möglichen Wettbewerbsvorteilen hat die DZ Bank das Value-Marathon-(VM-)Scoring eingeführt. Dabei erhält eine Gesellschaft basierend auf Bloomberg-Daten für jedes der vergangenen zehn Jahre, in dem Umsatz, Gewinn (auf Ebit-Basis), Firmenwert (Enterprise Value, kurz EV) und Buchwert gestiegen sind, jeweils einen Punkt. Rückgänge der Kennzahlen im Bereich von weniger als drei Prozent führen hingegen zu keinem Punktabzug. Wer jedes Jahr und in jeder Kategorie zulegen konnte, bekommt maximal 40 Zähler. Punkten können beim VM-Scoring folglich nur jene Unternehmen, die kontinuierlich gewachsen sind, und nicht diejenigen mit hohen Umsatz- und Ertragsschwankungen.

Die auf diesem Weg ermittelte Scoring-Tabelle fasst zusammen, wie stabil die Aufwärtsentwicklung der deutschen Unternehmen bei den genannten Parametern innerhalb eines Jahrzehnts war. Laut DZ Bank zeigt sich anhand der Betrachtung des Umsatzes, ob ein Unternehmen kontinuierlich wächst und die Geschäftstätigkeit ausweiten kann. Die Betrachtung des operativen Gewinns hilft bei der Prüfung, ob die Gesellschaft auch profitabel zulegen kann. Ein Wachstum auf Kosten der Profitabilität sei indes kritisch zu sehen, heißt es in der Studie. Ein steigender Enterprise Value (Unternehmenswert), der sich aus dem Börsenwert und den Schulden des Unternehmens zusammensetzt, gibt einen Einblick, wie der Kapitalmarkt die Wachstumsstory bewertet.

Unberücksicht bleibt im VM-Score allerdings, ob das Wachstum zu stark auf Schuldenbasis finanziert wird. Der Buchwert je Aktie schließlich zeigt, ob vom erwirtschafteten Ertrag zusätzliches Eigenkapital für den Investor herausspringt. Da in diese Kenngröße Veränderungen der Anzahl der ausstehenden Aktien durch Kapitalerhöhungen oder Rückkaufprogramme einfließen, findet auch eine "Verwässerungsgröße" Eingang in den VM-Score.

Gemäß DZ Bank ist das hauseigene VM- Scoring einfach und bietet verschiedene Vorteile. Dazu gehört insbesondere, dass nur etablierte Unternehmen das Screening durchstehen und für weitere Untersuchungen infrage kommen. Börsenneulinge fallen genauso durch das Raster wie sogenannte "glamour stocks", also Aktien, die gerade "in Mode" sind.

Auch Firmen, die nicht in der Lage sind, eine geprüfte Bilanz vorzulegen, fallen durch. Das ist ein wichtiger Aspekt. Denn mit Blick auf den Bilanzskandal beim Finanzdienstleister Wirecard erinnern die Autoren des Berichts daran, dass dieser Titel über viele Jahre hinweg einen der vorderen Plätze im Ranking eingenommen hat - unter Umständen begünstigt durch gefälschte Bilanzen. Im aktuellen Ranking wäre das Unternehmen allerdings deutlich abgefallen, weil keine Bilanz für 2019 vorliegt und es folglich für 2019 keine Punkte gegeben hätte.

Gesamtleistung lässt etwas nach

Nicht zuletzt wegen der Corona-Pandemie werden einige Unternehmen, die im aktuellen Ranking noch führende Plätze belegen, in diesem Jahr wohl deutliche Umsatz- und Gewinneinbrüche hinnehmen müssen. In der aktuellen Studienversion erhalten beim Langfristtest insgesamt 31 der 235 untersuchten Firmen (13 Prozent) sehr gute No- ten und erhalten mindestens 36 der 40 ma- ximal erzielbaren Punkte (über 90 Prozent). Weitere 56 Unternehmen (24 Prozent) erreichen 32 Punkte (80 Prozent) oder mehr. Wie bereits in den Vorjahren sind unter den Topwerten laut DZ Bank überproportional viele Gesellschaften aus den Sektoren Gesundheit und Technologie vertreten.

Auf den vorderen Plätzen finden sich außerdem viele "Hidden Champions", also Marktführer aus der zweiten und dritten Reihe. Generell zeigen diese seit drei Jahren eine leicht schwächere Entwicklung als in den Vorjahren. Dies lässt sich an der seit 2017 etwas rückläufigen Gesamtpunktzahl ablesen.

Modifizierter Auswahlprozess

Unternehmen mit stabilen Geschäftsmodellen und aussichtsreichen Wachstumsperspektiven sind seit Jahren auch aufgrund sinkender Kapitalmarktzinsen gesucht. Daher sind die Bewertungen vieler Marathon-AGs deutlich gestiegen. Generell sind diese Gesellschaften höher bewertet als Zykliker und schwach wachsende Firmen. Teilweise liegen die Kurs-Gewinn-Verhältnisse und die Kurs- Buchwert-Verhältnisse der Marathon-AGs um 50 bis 100 Prozent über den Fünfjahresdurchschnitten. Die Bewertungen sind also teilweise ambitioniert.

Einen wichtigen Faktor wie die Bewertung sollten Anleger nicht ignorieren. Wir lassen bei unserer Suche nach den besten Titeln diesen Aspekt geringfügig modifiziert einfließen. Denn wir achten nicht so sehr auf die absoluten, als vielmehr auf die relativen Bewertungsrelationen.

Das heißt, wir setzen die Kennziffern in Relation zu den erwarteten Wachstumsaussichten. Im Zweifelsfall haben wir in Sachen Bewertung ein Auge zugedrückt - zumindest dann, wenn ein Titel schon seit vielen Jahren per Saldo steigt und sich auch aktuell im Aufwind befindet. Damit berücksichtigen wir die Tatsache, dass Qualitätsaktien speziell in einem Umfeld mit niedrigen Zinsen und allgemein geringem Wachstum einfach ihren Preis haben.

Außerdem sind die anhaltend steigenden Kurse ein Indiz dafür, dass solche Werte bei Investoren gefragt sind. Und wenn sich solch ein Trend verfestigt hat, stecken dahinter zumeist gute fundamentale Gründe. Unterdessen ist davon auszugehen, dass sich dieser Trend so lange fortsetzen wird, bis ein Unternehmen die Geschäftserwartungen nachhaltig nicht mehr erfüllen kann.

Beim Versuch, einen solchen Trendbruch möglichst rechtzeitig zu erkennen, kann die Charttechnik wertvolle Hilfestellung leisten. Unsere Favoriten befinden sich in völlig intakten langfristigen Aufwärtstrends. Im Idealfall haben diese Werte jüngst sogar neue Mehrjahreshochs oder sogar neue Allzeithochs erreicht. Damit tragen wir der Erkenntnis Rechnung, dass Aktien mit Kursmomentum und mit Relativer Stärke gegenüber dem Gesamtmarkt im Schnitt auch künftig bessere Anlageergebnisse versprechen. Unsere Empfehlungen müssen zudem im Langfristtest auf mindestens 35 der maximal möglichen 40 Punkte kommen. Voraussetzung für einen Kauftipp ist außerdem eine gute Form in den vergangenen drei Jahren. Und im Idealfall sind die Favoriten bei der Steigerung von Umsatz, Ebit, Unternehmenswert und Buchwert möglichst oft unter den Top 15 zu finden.

Am Ende dieses Ausleseprozesses sind sechs Aktien übrig geblieben, die wir auf den nächsten Seiten vorstellen. Die Tabelle auf dieser Seite oben fasst die Ergebnisse der Top-Favoriten im langfristigen Value-Marathon-Ranking übersichtlich zusammen.

Unser Favoritensextett

Gute Argumente sprechen bei unseren Favoriten dafür, dass sie langfristig zu "VW-Käfern der Börse" werden können. Mit etwas Glück erfüllt sich mit ihnen der Spruch des verstorbenen Börsenaltmeisters André Kostolany: "Kaufen Sie Aktien, nehmen Sie Schlaftabletten und schauen Sie die Papiere nicht mehr an. Nach vielen Jahren werden Sie sehen: Sie sind reich." Mit etlichen der Top-Marathon-AGs wäre so ein Ergebnis im vergangenen Jahrzehnt drin gewesen.

Atoss Software: Clevere Produkte sorgen für Rekorde


Atoss Software ist spezialisiert auf Software, mit der Firmen den Einsatz ihrer Mitarbeiter planen und steuern können. Für Firmen kann das sogenannte Workforce Management ein Wettbewerbsvorteil sein: Sie können ihre Mitarbeiter etwa entsprechend dem Arbeitsaufkommen einsetzen und damit Kosten sparen. Aktuell macht die Corona-Pandemie deutlich, wie wichtig Arbeitszeitmanagement und Personaleinsatzplanung sind.

Das Unternehmen hat im langfristigen Value Marathon-Ranking den 43. Platz inne und in der Dreijahresauswertung Rang 23. Das heißt, die Form ist aufsteigend, wobei es bei der Steigerung des Gewinns vor Steuern zu einem Top-15-Platz gereicht hat. Kleinere Schwächen gibt es dagegen im Langfristvergleich noch bei der Steigerung von Firmen- und Buchwert. Besonders erwähnenswert ist aber etwas anderes: Der Softwarespezialist hat es 14 Jahre in Folge geschafft, Rekordwerte bei Umsatz, Auftragseingang und Ergebnis aufzustellen. Und nachdem es bei den Münchnern auch im ersten Halbjahr des laufenden Jahres glänzend lief, winkt im Jahr 2020 ein Ausbau dieser Erfolgsserie. Als Lohn dafür ist der Titel Ende Juni in den SDAX aufgestiegen. Der Aktienkurs hat von Oktober 2005 bis heute von 2,58 Euro auf 111,00 Euro zugelegt. Das Rekordhoch ist taufrisch und beweist, dass die Börsianer mit dem aktuellen Geschäftsverlauf sehr zufrieden sind. Damit das so bleibt, investiert Atoss jährlich 20 Prozent des Umsatzes in Forschung und Entwicklung. Die Kundennachfrage dürfte nicht zuletzt angesichts der Pandemie rege bleiben.

Bechtle: IT-Systemhaus seit Jahren in Bestform


Das IT-Systemhaus Bechtle hat sich die Bezeichnung Dauerläufer redlich verdient. Unter unseren Empfehlungen schneidet die Bechtle-Aktie beim DZ Bank Value Marathon-Ranking mit Platz 2 am besten ab. Der Titel kommt auf 39 Zähler. Lediglich bei der Unternehmenswertsteigerung verschenkten die Neckarsulmer einen Punkt. Was die Verbesserung von Umsatz, Ebit und Firmenwert angeht, hat Bechtle für die vergangenen zehn Jahre jeweils einen Platz unter den besten 15 deutschen Unternehmen inne. Außerdem wichtig: Bei den Gesellschaften mit aufsteigender Form in den vergangenen drei Jahren belegt Bechtle auch den zweiten Platz. Zudem hat die Aktie erst im Juli einen neuen Kursrekord aufgestellt. Der charttechnische Aufwärtstrend ist völlig intakt. Besonders positiv ist, das sich die Notiz seit 2009 vergleichsweise stetig nach oben geschraubt hat. Die Bewertung ist zwar optisch gesehen hoch, aber solange der IT-Dienstleister auf Wachstumskurs bleibt und die erwarteten Ergebnisse liefert, dürfte die Börse das akzeptieren. Für eine weiterhin starke Geschäftsentwicklung sprechen die sehr gute Marktposition im deutschen Mittelstand und eine anhaltende Digitalisierung der Wirtschaft. Außerdem dürften künftig Zukäufe bei dem MDAX- und TecDAX-Vertreter für zusätzliches Wachstum sorgen. Wir heben unser Kursziel für die Bechtle-Aktie an und ziehen den Stoppkurs nach.

Hypoport: Viele Stärken, starke Kursentwicklung


Hypoport zählt zu den Stars der Fintech-Branche. Die Kursdelle, die der Corona-Crash hinterlassen hatte, ist längst wieder ausgebügelt. Die Auswertung der DZ Bank bestätigt die zunehmend gute Form der Aktie in der jüngeren Vergangenheit. Denn während der Finanzdienstleister im langfristigen DZ Bank Value Marathon-Ranking Platz 21 belegt, kommt er bei der Auswertung der Entwicklung in den vergangenen drei Jahren auf Rang 6. Auf Sicht von zehn Jahren gibt es mit jeweils acht von zehn Punkten nur Abstriche bei den Kriterien "Gewinn vor Steuern und Zinsen" sowie "Unternehmenswert". Die Hypoport-Gruppe ist ein Netzwerk von Technologieunternehmen für die Kredit-, Immobilien- und Versicherungswirtschaft. Nach Einschätzung des Vorstands profitiert das Unternehmen in Covid-19-Zeiten vom Einsatz videogestützter Verbraucherberatung und der digitalen Abwicklung der Prozesse bei den Plattform-Geschäftsmodellen. Außerdem verfügen alle 2000 Mitarbeiter über das erforderliche Homeoffice-Equipment. Pluspunkte sind eine solide Bilanzstruktur und ein verlässlicher Cashflow. Dadurch entsteht Finanzierungsspielraum für Wachstum. Dem Management zufolge beschleunigen Regulierung sowie Margendruck die Digitalisierung von Finanzdienstleistungen und verstärken damit die Umsatzpotenziale. Hypoport verfügt über einen wirtschaftlichen Schutzgraben, der beim Kampf um Marktanteile hilft. Der Aktienkurs stieg von Januar 2009 bis Juli 2020 von 4,33 Euro auf 448,00 Euro. Wir erhöhen Ziel- und Stoppkurs.

Nemetschek: Ein Höhenflieger mit vielen Vorzügen


Ein weiterer Tipp ist Nemetschek. Mit Platz 8 zählt der im TecDAX und MDAX vertretene Titel noch zu den Top 10 im Marathon-Ranking. Bei 38 Zählern muss dieser Wert nur jeweils einen Punktabzug bei den Kriterien Umsatz- und Unternehmenswertsteigerung hinnehmen. Der mit hohen Gewinnspannen und starken Cashflows operierende Softwareanbieter für Architektur und Bau erfüllt fast alle unsere Auswahlfaktoren. Das heißt, die Dauerlaufleistung war nicht nur in den vergangenen drei Jahren gut, sondern ist es auch langfristig. Nemetschek ist unter den besten 15 Werten auf Sicht von zehn Jahren bei der Erhöhung von Ebit, Unternehmenswert und Buchwert. Nur was die Umsatzsteigerung angeht, zählt die Firma nicht zur Spitzengruppe. Dafür kann die Aktie mit einem überzeugenden Aufwärtstrend punkten, der nach wie vor intakt ist. Und nachdem die Zweitquartalsergebnisse besser ausgefallen sind als erwartet, dürfte das vorerst so bleiben. Mit seinen Lösungen deckt Nemetschek den gesamten Lebenszyklus eines Bauwerks von der Planung bis zum Betrieb ab. Hinzu kommen starke Marken mit weltweit hohem Bekanntheitsgrad sowie eine solide Bilanzstruktur. Mit dieser breiten Aufstellung kann Nemetschek auch künftig vom noch niedrigen Digitalisierungsgrad in der Baubranche profitieren. Wachstumschancen ergeben sich durch Trends wie 5-D, Digitalisierung, Cloud und Kollaboration.

Nexus: Gewinner der Digitalisierung


Auf Platz 3 beim DZ Bank Value Marathon-Ranking haben es die Aktien von Nexus geschafft. Unter den kleineren Werten mit einer Marktkapitalisierung von 100 Millionen Euro bis einer Milliarde Euro belegt der Softwareanbieter mit Sitz in Donaueschingen sogar den ersten Rang. Das Unternehmen ist auf Software für das Gesundheitswesen spezialisert, also für Krankenhäuser, Reha-Einrichtungen und Pflegeheime. Wie bei Bechtle sorgt ein kleiner Ausrutscher beim Kriterium Firmenwertsteigerung dafür, dass die volle Punktzahl um einen Zähler verfehlt wird. Zudem gibt es weitere Analogien zum Bechtle-Ergebnis. Denn auch die Nexus-Aktie findet sich bei der Steigerung von Umsatz, Ebit und Firmenwert in den vergangenen zehn Jahren jeweils unter den besten 15 Unternehmen. In der jüngeren Vergangenheit ist Nexus ebenfalls gut in Form. Das zeigt Platz 12 beim VM-Score seit 2017. Auch weiterhin dürften die Geschäfte gut laufen. Denn die Softwarelösungen sind innovativ und erleichtern den Mitarbeitern von Krankenhäusern und anderen Gesundheitseinrichtungen ihre Arbeit spürbar - sei es bei der Beschaffung von Informationen, bei Abrechnungen oder bei der medizinischen Dokumentation. Die Digitalisierung im Gesundheitswesen ist nicht aufzuhalten, und Nexus dürfte dank seines Know-how besonders davon profitieren. Die Börse hat das von Dezember 2008 bis heute mit einem Anstieg von 1,39 Euro auf zwischenzeitlich über 43 Euro belohnt. Auch die Charttechnik gibt weiterhin grünes Licht für ein Investment.

Sartorius Vz.: Laborausrüster ist in Bestform


Die Suche nach Covid-19-Impfstoffen und -Medikamenten kurbelt die Geschäfte von Sartorius an. Kaum ein Impfstoff wird ohne die Göttinger hergestellt. Kunden haben in der Krise ihre Labore mit deren Produkten aufgefüllt. Das Unternehmen richtet den Fokus auf Medikamente sowie Laborinstrumente und Verbrauchsmaterial. Chancen bietet außerdem ein starkes Wachstum von Biopharmazeutika, weil das zu einem starken Wachstum der Bioprocess-Sparte führt. Hinzu kommen eine starke Effizienz sowie eine Expansion in die USA und Schwellenländer.

Wegen der hohen Bewertung ist irgendwann eine Verschnaufpause einzukalkulieren. Langfristig dürfte Sartorius aber ein Marathonläufer bleiben. Aktuell scheint die Führungsposition in der biopharmazeutischen Produktion mit Blick auf die nächsten Jahre zementiert zu sein. Das verhilft zu einem Schutzgraben, der gegen die Konkurrenz absichert. 37 Punkte und Platz 12 im DZ-Bank-Ranking gehen mit der besten Performance unter den Dauerläufern einher. Diesen Status hat Sartorius einem jährlichen Durchschnittsplus von 52,2 Prozent in zehn Jahren zu verdanken. Pluspunkte gibt es noch für eine aufsteigende Form auch in den vergangenen drei Jahren sowie für eine Mitgliedschaft unter den besten 15 Titeln bei den Kriterien "Ebit-" und "Unternehmenswertsteigerung".