Deutschland erwacht: Schwimmbäder, Freizeitparks und Biergärten sind wieder geöffnet. Hierzulande ist die Inzidenz mittlerweile auf unter 25 gerutscht. Auch an den meisten Schulen findet wieder Präsenzunterricht statt. Seit Montag ist nun auch die Priorisierung für das Impfen weggefallen. Theoretisch können sich alle Deutschen ab zwölf Jahren impfen lassen. Lediglich der Impfstoff ist nach wie vor rar. Ärzte rechnen mit einem riesigen Ansturm. In dieser Woche sollen knapp 2,6 Millionen Dosen Impfstoff von Biontech an die Praxen gehen. Hört sich nach viel an, ist aber immer noch nicht genug. Es wird wohl noch dauern, bis alle, die geimpft werden wollen, den Piks auch bekommen. An der Börse herrscht derweil immer noch eitel Sonnenschein.

Mal wieder erreichte der Deutsche Leitindex zuletzt ein neues Allzeithoch bei etwas mehr als 15 700 Punkten. Immer wieder mal rutschte er zuletzt um ein paar hundert Punkte ab. Allerdings nur, um Anlauf zu nehmen und dann wieder in neue Höhen vorzustoßen. Noch ist jedoch nicht entschieden, wohin die Reise geht.

Keine Alternative zu Aktien


Wieder einmal richten sich die Augen auf die USA: An diesem Freitag will die Re­gierung die Teuerungsrate für den Monat Mai bekannt geben. In den vergangenen Wochen zogen die Verbraucherpreise so kräftig an wie seit 13 Jahren nicht mehr. Für US-Finanzministerin Janet Yellen ist dies jedoch kein Problem. Im Gegenteil: Zur Nachrichtenagentur Bloomberg sag­te sie, dass die USA gegen die niedrige Inflation und die niedrigen Zinsen seit einer Dekade gekämpft hätten. Wenn die Zinsen wieder ein normales Niveau errei­chen würden, wäre dies nicht schlecht. Allerdings liegt es nicht mehr in der Hand der ehemaligen Notenbankchefin, an der Zinsschraube zu drehen. Das Zepter hat nun Jerome Powell in der Hand, und der hält zumindest bislang an den niedrigen Zinsen fest. In Europa sieht das Bild oh­nehin etwas anders aus: Hier hinkt die wirtschaftliche Erholung der in Übersee doch deutlich hinterher. Deswegen ist es sehr wahrscheinlich, dass die Euro­päische Zentralbank an der bisherigen Niedrigzinspolitik festhält. Am Donners­ tag finden hierzu Beratungen statt.

Für die Landesbank Baden­-Württem­berg bleiben Aktien auf mittlere Sicht wei­terhin die erste Wahl. Insbesondere, weil die Alternativen im Niedrigzinsumfeld fehlen würden. Vor allem im Value­-Seg­ment würden sich weiterhin Titel mit gu­tem Chance­Risiko­Verhältnis finden.

Globale Steuer für Techriesen


Multinationale Konzerne sollen künftig eine Mindeststeuer in Höhe von 15 Pro­ zent bezahlen. Vor allem große US­-ame­rikanische Techkonzerne wie Alphabet, Facebook und Co könnte dies betreffen. Über Tochterfirmen nutzen sie bislang Steueroasen, in denen die Steuersätze ex­trem niedrig sind, etwa Luxemburg oder Irland. Vor allem für die USA wäre die ge­ plante Steuer von Vorteil. Sie hoffen auf Milliardeneinnahmen. Denn der Großteil der Beträge soll dem Land zukommen, in dem die Muttergesellschaft den Sitz hat, aber auch dort, wo ein Großteil der Umsätze erwirtschaftet wird.

Bis es allerdings so weit ist und der Ent­wurf dann tatsächlich umgesetzt wird, kann es noch eine Zeit dauern, einige Hür­den gilt es noch zu überwinden. Bislang haben sich die Steuerpläne noch nicht negativ auf die Aktienkurse der Technolo­giekonzerne ausgewirkt.