So verheerend die Auswirkungen der Corona-Pandemie für die Gesellschaft, Wirtschaft, und einzelne Betroffene waren und auch weiterhin sind. Die Krise und der fortschreitende, immer stärker wahrzunehmende Klimawandel tragen dazu bei, dass viele Menschen in den zurückliegenden Monaten ihre langjährigen Gewohnheiten in Frage gestellt haben - und nun etwa noch mehr Wert legen auf eine gesunde Ernährung, mehr Bewegung sowie regionale und nachhaltige Produkte.
Bis 2050 klimaneutral - EU-Kommission steckt sich ehrgeizige Pläne
Auch die politischen Entscheidungsträger haben zuletzt historische Weichen gestellt, um die Entwicklung hin zu mehr Nachhaltigkeit voranzutreiben. Mitten in der Corona-Krise verkündete die EU-Kommission unter der Führung von Präsidentin Ursula von der Leyen das Ziel, bis 2050 klimaneutral zu sein. Und: Dass rund ein Drittel des 850 Milliarden Euro schweren Corona-Wiederaufbauprogramms in ökologisch nachhaltige Projekte investiert werden soll, zeigt: Die EU-Verantwortlichen meinen es auch wirklich ernst.
Rendite mit gutem Gewissen
An den zunehmenden Bemühungen, den Lebensraum für die nachfolgenden Generationen zu erhalten, können auch Anleger partizipieren. Und dies, ohne auf attraktive Renditechancen verzichten zu müssen. Schließlich belegen inzwischen zahlreiche Erhebungen wie beispielsweise die Nachhaltigkeitsstudie 2020 der Union Investment, dass nachhaltige Investments oftmals sogar eine bessere Performance erzielen, wenngleich die Wertentwicklung der Vergangenheit kein Indikator für zukünftige Entwicklungen ist.
Nachhaltige Anlagen: Darauf sollten Anleger achten
Doch was genau heißt eigentlich "Nachhaltigkeit" und wie können Anleger ihre Ersparnisse nachhaltig investieren? Um Unternehmen als nachhaltig einordnen zu können, hat sich in den vergangenen Jahren in erster Linie der Begriff ESG (Environment, Social, Governance) als wichtiger Bewertungsmaßstab bei der Unternehmensanalyse entwickelt und zugleich als hilfreiche Orientierhilfe für nachhaltigkeitsorientierte Anleger etabliert. Dies bedeutet nun aber nicht, dass Unternehmen und auch Anbieter nachhaltiger Geldanlagen eine einheitliche Vorstellung davon haben, was genau Nachhaltigkeit bedeutet. Dass Finanzdienstleister Nachhaltigkeitskriterien daher unterschiedlich interpretieren, ist die logische Konsequenz und führt wiederum dazu, das ein Fonds beispielsweise auch in Ölunternehmen oder Tabakfirmen investiert, während für einen anderen Anbieter solche Investments ethisch nicht zu vertreten sind.
Anleger, die ihre individuellen Nachhaltigkeitskriterien bei ihren Investments wiederfinden möchten, müssen also selber aktiv werden und bereit sein, sich in die Materie einzuarbeiten und die jeweiligen Investments genauestens unter die Lupe zu nehmen. Das Problem: Das Gros der Privatanleger dürfte weder die Zeit noch das Wissen haben, um diesen Prozess erfolgreich in Eigenregie umzusetzen.
Aktives Management und langjährige Erfahrung sind das A und O
Kontakte, langjährige Erfahrung und eine proaktive Strategie sind sehr hilfreich, die relevanten Informationen rund um die Nachhaltigkeitskriterien der unterschiedlichen Anbieter zu erhalten. Statt auf eigene Faust zu investieren, bieten sich daher aktive Managementlösungen und eine langjährige Nachhaltigkeitskompetenz des Portfoliomanagers an - egal ob es sich um eine Fondslösung, ein Vermögensverwaltungsmandat oder eine Versicherungslösung handelt. Von Fondsgesellschaften, die ihren Investmentprozess nicht ausreichend erklären, sollten nachhaltigkeitsorientierte Anleger besser einen Bogen machen. Ist die Anlageform intransparent, hilft auch ein grüner Anstrich nichts!