Der Auftragseingang vor allem aus den Euro-Partnerländern sei in den ersten fünf Monaten des laufenden Jahres deutlich stärker gestiegen als erwartet. Zudem gebe es "berechtigte Hoffnungen, dass das Inlandsgeschäft stärker anzieht als bisher prognostiziert", erklärte der Verband. So gebe es in der heimischen Industrie zum Beispiel Nachholbedarf bei Investitionen und Modernisierungen. Auch die Geschäfte mit Asien - vor allem China - liefen besser als erwartet.
Im Mai übertraf der Auftragseingang der deutschen Maschinen- und Anlagenbauer das Vorjahresniveau deutlich um real 17 Prozent. Das war der kräftigste Zuwachs seit März 2016 (plus 18 Prozent).
Seinerzeit habe allerdings vergleichsweise viel Großanlagen-Geschäft die Zahlen nach oben getrieben, erklärte VDMA-Konjunkturexperte Olaf Wortmann. Dieses Mal sei der Aufschwung breiter angelegt. "Das ist kein Boom, aber ein Aufschwung nach einer langen Phase der Stagnation."
Aus dem Ausland gingen im Mai 23 Prozent mehr Bestellungen ein als ein Jahr zuvor. Haupttreiber war dabei wie in den vergangenen Monaten die kräftige Nachfrage nach Maschinen und Anlagen "made in Germany" aus den Euroländern (plus 34 Prozent). Erstmals in diesem Jahr legten aber auch die Bestellungen aus den Nicht-Euroländern zweistellig zu (plus 20 Prozent). Und sogar im zuletzt schwächelnden Inlandsgeschäft ging es wieder aufwärts (plus 5 Prozent).
Ganz abkoppeln von den weltpolitischen Entwicklungen kann sich die mittelständisch geprägte deutsche Schlüsselindustrie jedoch nicht. Sorgen bereiten der Branche etwa Bestrebungen der USA, ihre Märkte abzuschotten, und der auf den Weg gebrachte Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union (Brexit).
Angesichts dieser Entwicklungen in wichtigen Absatzmärkten sieht der VDMA durchaus noch Risiken auf dem Weg zu einem Wachstum von drei Prozent. "Das Umfeld, in dem wir uns bewegen, ist nach wie vor fragil", gab Chefvolkswirt Wiechers zu bedenken./ben/DP/stb