Der Dax notierte 0,2 Prozent tiefer bei 10.646 Zählern, der EuroStoxx50 verlor 0,1 Prozent auf 3053 Punkte. Nervosität war auch am Devisenmarkt spürbar: Der Euro verteuerte sich um einen knappen halben US-Cent auf 1,1024 Dollar.
Der für die Republikaner antretende Milliardär Trump gilt wegen seiner Unberechenbarkeit als Börsenschreck. Seine Herausforderin, die ehemalige US-Außenministerin Hillary Clinton, gilt dagegen als Garantin für Kontinuität. Ihr macht allerdings die wieder hochgekochte Affäre um die Nutzung eines privaten Servers für dienstliche E-Mails zu schaffen. Den Experten der Vermögensverwalter Source for Alpha und Capitell zufolge hat die Demokratin dennoch gute Chancen auf einen Sieg bei der Wahl am 8. November. "In einem guten wirtschaftlichen Umfeld tendieren die Wähler zur Beibehaltung der bisherigen Regierung", betonten sie in einer gemeinsamen Studie.
Da der US-Konjunkturmotor rund läuft, rechnen Börsianer mehrheitlich mit einer baldigen Zinserhöhung der Notenbank Fed. Sie werde am Mittwoch - knapp eine Woche vor der Wahl - die Füße zwar noch stillhalten, sagte CMC-Analyst Stanzl. "Dafür könnte sie den Termin aber nutzen, um die Märkte endgültig auf eine Zinsanhebung im Dezember einzustimmen."
LICHT UND SCHATTEN BEI DEN ÖLMULTIS
Auf Unternehmensseite sorgten die Geschäftszahlen von BP und Shell für Gesprächsstoff. "Bei BP drehte sich die Pressemitteilung um die bevorstehenden harten Zeiten", sagte Analyst Chris Beauchamp vom Brokerhaus IG. "Shell malt dagegen ein für Investoren ermutigenderes Bild." Zwar schnitten beide Ölkonzerne besser ab als erwartet. BP verdanke dies aber nur einem einmaligen Steuereffekt, monierten Börsianer. Die Aktien des Konzerns fielen daraufhin in London um bis zu 3,8 Prozent. Shell zogen dagegen in der Spitze um 3,8 Prozent an.
Auch bei Standard Chartered überwog die Enttäuschung, obwohl die britische Großbank den zweiten Quartalsgewinn in Folge bekanntgab. Investoren verdarb möglicher Ärger mit der Hongkonger Börsenaufsicht die Stimmung. Mit einem Kursminus von bis zu 7,2 Prozent waren die Papiere des Geldhauses Schlusslicht im Londoner Auswahlindex FTSE.
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PFEIFFER VACUUM GEFRAGT - VERSORGER IM AUFWIND
Am deutschen Aktienmarkt stachen Pfeiffer Vacuum mit dem größten Kurssprung seit fünf Jahren heraus. Umsatz und Gewinn des Spezialpumpen-Herstellers gingen weniger stark zurück als befürchtet. Die Aktien stiegen daraufhin um bis zu 9,5 Prozent auf 90,50 Euro.
Im Dax gehörten E.ON und RWE mit Kursgewinnen von bis zu 1,7 Prozent zu den Favoriten. Die E.ON-Beteiligung Uniper markierte mit 12,59 Euro sogar ein Rekordhoch. Wegen der allgemeinen Verunsicherung griffen Investoren verstärkt zu Versorgern und anderen Werten, deren Geschäfte nur wenig konjunkturabhängig sind, sagten Börsianer.
rtr