Von ihrem zwischenzeitlichen Tagesgewinn vom Montag von nahezu 30 Prozent blieben nach ersten Gewinnmitnahmen zuletzt noch 20 Prozent übrig. Baader-Analyst Bruno Bulic lobte die Studiendaten des Behandlungsansatzes gegen akute myeloische Leukämie (AML). Die gezeigte Machbarkeit der Herstellung und Verabreichung sowie die Verträglichkeit sprächen für geringe Hürden bei der Markteinführung, so der Experte.
Das auf die Entwicklung von Krebstherapien spezialisierte Biotechunternehmen hat einen Studienerfolg bei einem Impfstoff gegen eine Form von Leukämie erzielt. Die primären Endpunkte der klinischen Studie (Phase-I/II) mit dendritischem Zell-Impfstoff in 20 Patienten mit akuter myeloischer Leukämie (AML) sei erreicht worden, teilte das Unternehmen am Freitag in Martinsried mit.
Dabei sei es um die Machbarkeit der Herstellung und Verabreichung sowie um die Verträglichkeit des Impfstoffs über einen Zeitraum von zwei Jahren gegangen. Darüber hinaus hätten die sekundären Endpunkte nach 24 Monaten Behandlung eine Gesamtüberlebensrate der Patienten von 80 Prozent gezeigt.
Einschätzung der Redaktion
Die Nachrichten von Freitag sind ein klares positives Signal für Medigene. Zuvor befand sich die Aktie in einem Abwärtstrend - gut zu erkennen anhand der 200-Tagelinie (siehe rote Linie). Nach dem gemeldeten Studienerfolg durchbrach das Papier den Indikator sowie die 38-Tagelinie (grüne Linie) nach oben - ein Zeichen für eine Trendumkehr. Eine Erholung der Aktie ist deshalb nicht unwahrscheinlich.
Dennoch ist die Aktie nur geeignet für äußerst risikobereite Anleger - das zeigte erst der Rückschlag Mitte Dezember. Nach enttäuschenden Zwischenergebnissen einer klinischen Studie mit einem Leukämie-Impfstoff brach das Papier ein. So tief wie zuletzt Anfang 2015.
Nach Durchbrechen der 200-Tagelinie ist der Weg für die Aktie Richtung neun Euro frei. Jedoch sollten sich Anleger auf Gewinnmitnahmen gefasst machen. Eine Unterstützungszone befindet sich im Bereich bei 5,60 und 6,00 Euro.
Wie die Nachrichten zeigen, verspricht die Aktie Potenzial, sollte das Unternehmen aus München weitere positive Meldungen liefern. Investoren sollten aber das extreme Rückschlagspotenzial im Hinterkopf behalten. Nach dem Kurssprung vom Freitag und Montag könnte sich die Aktie nun stabilisieren.
Wir bleiben bei unserer Einschätzung: Neu-Investoren sollten lieber erst einmal Beobachten. Risikofreudige Anleger sollten die ersten Gewinnmitnahmen abwarten und dann zuschlagen.
dpa-AFX/ak