Zudem rechnet die Medigene-Führung mit geringeren Kosten für die klinische Entwicklung als ursprünglich gedacht. Deshalb soll auch der operative Verlust (Ebitda) mit 18 bis 20 Millionen Euro um drei Millionen Euro geringer ausfallen als ursprünglich befürchtet. Im Vorjahr hatte Medigene einen Umsatz von 11,4 Millionen und einen Ebitda-Verlust von 12,1 Millionen Euro ausgewiesen.
Am Aktienmarkt kamen die verbesserten Aussichten gut an. Die Aktie legte im frühen Handel um rund zwei Prozent zu und war damit Spitzenreiter im TecDax.
Das Medigene-Management hatte bereits im Frühjahr erklärt, dass wegen anziehender Forschungsausgaben 2018 mit mehr Verlust als im Vorjahr gerechnet werden müsse. Zudem fehlen nach dem Verkauf der US-Rechte am Warzenmittel Veregen Umsatzbeiträge, weshalb die Jahreserlöse deutlich sinken dürften.
Im zweiten Quartal konnte Medigene dank geringerer Kosten im Tagesgeschäft seinen operativen Verlust eindämmen. Das Minus beim Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) ging um fast ein Fünftel auf rund 3,04 Millionen Euro zurück. Der Umsatz stieg - angeschoben durch starke Zuwächse aus der erweiterten Entwicklungskooperation mit dem US-Unternehmen Bluebird - um fast 20 Prozent auf 2,7 Millionen Euro.
Während die Vertriebs- und Verwaltungskosten deutlich sanken, stiegen die Forschungs- und Entwicklungskosten erneut an. Unter dem Strich verringerte sich der Verlust um 3 Prozent auf rund 3,7 Millionen Euro.
Medigene fokussiert sich derzeit auf eine neuartige Krebsimmuntherapie mit T-Zellreptoren (TCR). Bis sich die Forschung an einem Medikament auszahlt, ist es für Pharma- und Biotechnologieunternehmen allerdings meist ein weiter Weg. Inzwischen hat Medigene nach einer zeitlichen Verzögerung mit einer Machbarkeitsstudie begonnen. Mit der im Mai erweiterten Entwicklungskooperation mit Bluebird, einem Anbieter von Gen- und Zelltherapien, sicherten sich die Bayern zudem Soforteinkünfte in Millionenhöhe und die Aussicht auf hohe Meilensteinzahlungen./mne/stw/tav