Der Rüstungskonzern Rheinmetall prüft eine Kooperation mit Volkswagen. Eine Zusammenarbeit könnte für die Aktien aus einem bestimmten Grund Sinn machen.
Trägt jetzt auch Volkswagen bald ein Stück zu Rheinmetall-Rallye bei? Zwar hat sich der Hype um die Rüstungsaktie zuletzt etwas abgekühlt, der Superzyklus in der Branche hält aber weiter an. Die Auftragsbücher sind voll und eine der größten Sorgen von Aktionären dürfte sein, ob Rheinmetall überhaupt Kapazitäten hat, um die wachsende Nachfrage zu bedienen und das Maximum an Erlösen rauszuholen.
Genau hieran arbeitet der Konzern aber aktiv und prüft laut Medienberichten und Angaben von Volkswagen eine Zusammenarbeit mit dem Autobauer.
Übernimmt Rheinmetall das VW-Werk in Osnabrück?
Wie eine VW-Sprecherin bestätigte, habe eine Delegation des Rüstungskonzerns am letzten Freitag das VW-Werk in Osnabrück besucht. „Dabei wurden mögliche Potenziale einer weiteren Zusammenarbeit des Joint Ventures Rheinmetall MAN Military Vehicles ergebnisoffen diskutiert", sagte sie. "Konkrete Ableitungen für den Standort ergeben sich daraus nicht." Zuvor hatte die "Neue Osnabrücker Zeitung" darüber berichtet.
Laut der Zeitung nahm an dem Treffen auch Rheinmetall-Chef Armin Papperger teil, das Unternehmen bestätigte die Angaben bisher aber nicht. Die Lkw-Tochter MAN und der Rüstungskonzern arbeiten bereits seit 2010 im Gemeinschaftsunternehmen Rheinmetall MAN Military Vehicles zusammen und bauen Militärlaster auf MAN-Basis.
Auch Volkswagen ist Militärprojekten nicht abgeneigt
Bereits Mitte März hatte sich VW-Konzernchef Oliver Blume bei der Bilanzvorlage offen für ein stärkeres Engagement in Militärprojekte gezeigt. Damals gab es den Angaben zufolge aber noch keine konkreten Gespräche. Dabei könnte sich die Nutzung eines VW-Werkes für Rheinmetall doppelt lohnen. Einerseits muss der Konzern seine Kapazitäten in Deutschland hochschrauben, um der wachsenden Nachfrage nach Verteidigung gerecht zu werden. Und auf der anderen Seite spart sich das Unternehmen so den Neubau einer Anlage.
Zwar äußerte sich Vorstandschef Papperger in Hinblick auf den Umbau eines VW-Werkes zurückhaltend, sagte aber auch: „Bevor ich in Deutschland ein neues Werk für Panzer baue, gucken wir uns das natürlich an." Für den kriselnden Autobauer Volkswagen könnte es sich zudem auszahlen, ein größeres Stück des Rüstungs-Booms mitzunehmen.
Enthält Material von dpa-AFX
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Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Volkswagen Vz..