Zwei Jahre lang läuft die Rallye bereits an den Märkten und das ohne Aussicht auf ein Ende. Doch kann es mit dem Bullenmarkt, gerade angesichts der vielfältigen Probleme, noch lange so weitergehen? Diese Statistiken geben eine klare Antwort und zeigen, wie lange noch Luft nach oben besteht.
In diesem Oktober 2024 feiert die Börse zwei Jahre Bullenmarkt, denn vor 24 Monaten hatten (fast) alle wichtigen Indizes begonnen, das Territorium des Bärenmarktes (20 Prozent unter dem letzten Hoch) zu verlassen. Diese „meistgehasste“ Rallye wie sie von Analysten betitelt wurde, begann trotz des acht Monate zuvor ausgebrochenen Ukraine-Krieges, einer massiven Inflationswelle und stark steigender Zinssätze.
Zwei Jahre später ist diese Aufwärtsbewegung, unter anderem getragen durch die KI-Euphorie und die Hoffnung auf sinkende Zinsen, immer noch nicht zum Stehen gekommen. Doch Anleger fragen sich: Kann das noch lange so weitergehen oder muss dieses Kartenhaus früher oder später in sich zusammenfallen?
Mega-Rallye bei Aktien und Börse über Jahre?
Mit Blick auf die Statistik der Bullenmärkte (siehe Grafik unten) zeigt sich eindeutig: Die aktuelle Rallye hat noch eine Menge Potenzial nach oben. Von den zwölf Hochphasen, die Anleger seit dem Zweiten Weltkrieg erleben konnten, ist die aktuelle weit davon entfernt, außerordentlich mit Blick auf die Rendite und den Zeitraum zu sein. In der Realität liegt man bisher sogar unter dem Durchschnitt.
Allein um zum Mittelwert zu gelangen und ein „durchschnittlicher“ Bullenmarkt zu sein, müsste die gerade zwei Jahre alt gewordene Rallye noch 3,5 Jahre anhalten. Das würde bedeuten, dass Anleger bis ins Jahr 2028 hinein steigende Kurse sehen, ohne sich je 20 Prozent oder mehr von den bisherigen Hochs zu entfernen. Gefühlsgetriebene Effekte wie Angst nach den Kurssteigerungen der letzten Jahre und Experten-Positionen nach dem Motto „Jetzt muss es endlich fallen“ erscheinen daher eher unangebracht.
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Bullenmarkt nicht nur heiße Luft!
Zudem ist die aktuelle Rallye an den Märkten keinesfalls nur auf eine Menge heißer Luft und Fantasie zurückzuführen, wie man es in der Vergangenheit zum Beispiel während der Dotcom-Blase Anfang der 2000er Jahre beobachten konnte. Zwar hat die KI-Hoffnung die Börsen mit der Einführung von ChatGPT & Co. im November 2022 zweifelsohne angekurbelt, doch in erster Linie basieren die Kurssteigerungen auf dem Wachstum der Unternehmensgewinne. Allein für das Jahr 2024 wird ein fast zweistelliges Wachstum von 9,8 Prozent erwartet, das sich in den kommenden Jahren fortschreiben dürfte (siehe Grafik unten).
Dieses liegt sogar weit über dem Durchschnitt von 6,8 Prozent über die vergangenen 10 Jahre im S&P500 und rechtfertigt daher höhere Kursgewinne. Dementsprechend erscheint die Rallye durch eine fundamentale Grundlage untermauert.
Jetzt noch bei Aktien einsteigen?
Dementsprechend können Anleger jetzt an der Börse weiter investieren und das trotz der bei Manchen vorherrschenden Angst, dass nach zwei Jahren der Rallye jetzt eine Korrektur folgen muss. Tatsächlich sind Allzeithochs (wie wir sie aktuell an den Märkten sehen) sogar ein exzellenter Zeitpunkt, um in Aktien zu investieren. Denn mit Blick auf die untere Grafik zeigt sich, dass ein Investment auf Rekordstand in der Vergangenheit deutlich höhere Renditen über ein, drei oder fünf Jahre eingebracht hat als ein Kauf zu einem anderen beliebigen Zeitpunkt.
Das liegt daran, dass ein neuer Rekordstand keineswegs etwas Ungewöhnliches ist. Auf Basis der Schlusskurse markiert der S&P500 seit 1950 im Schnitt 16 Rekorde pro Jahr (Bärenmärkte einberechnet). Allerdings kann von dieser Entwicklung und einem potenziellen Bullenmarkt bis in die Jahre 2027/2028 nur derjenige profitieren, der in Aktien investiert bleibt, und das trotz aller Warnungen und potenziellen Schwankungen. Für Anleger gilt daher: Wer Rendite haben will, der muss durchhalten und im Zweifel (bei einem langfristigen Anlagehorizont) auf die Bullen und die Statistik, statt auf die Bären und Crashpropheten hören.
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