Man mag es kaum glauben. Aber die durch Covid-19 ausgelöste Krise hatte auch den einen oder anderen positiven Effekt. Laut der Bank Julius Bär etwa war einer der positiven Nebeneffekte, dass die Natur aufgrund der zwangsweise gedrosselten Aktivitäten die Chance bekam, sich etwas zu erholen, und die Unternehmen verstärkt begannen, den zunehmenden Marken- und/oder wirtschaftlichen Wert eines umweltbewussten Verhaltens zu erkennen. Letzteres ist ein Trend, der sich hoffentlich auch künftig weiter fortsetzt.
Aus der Sicht nachhaltig investierender Anleger wäre das jedenfalls sehr zu begrüßen. Bestimmt nichts dagegen einzuwenden hätten Investoren auch dann, wenn ihre Anlagen regelmäßig ein Zusatzeinkommen abwerfen - und dieses im Idealfall auch noch stetig steigt. Möglich ist das theoretisch mit den Anteilsscheinen von Unternehmen, die kontinuierlich ihre Ausschüttungen erhöhen. Allerdings war es zuletzt so, dass steigende Anleiherenditen den Dividendenaktien das Leben etwas schwer gemacht haben, weil sie für eine vergleichsweise schwache Performance dieser Titel sorgten.
Steigende Dividenden kassieren mit reinem Gewissen
Etliche Studien zeigen aber, dass gerade mit regelmäßigen Dividendenerhöhern langfristig eine überdurchschnittlich gute Wertentwicklung zu erzielen ist. Die Bank Julius Bär hat vor diesem Hintergrund in einer aktuellen Studie nach "nachhaltigen Unternehmen" gesucht, die Anlegern eine überdurchschnittlich hohe Dividende zahlen. In einer Welt mit niedrigen Renditen und ESG-Bewusstsein glaubt die Autorin und Aktienanalystin Kelly Chia, dass gerade auch gezielte Investments in "grüne" Dividendenwachstumsunternehmen Anlegern helfen können, ihre Portfolios zu stärken und sich auch selbst gut zu fühlen.
Um als Empfehlung in Frage zu kommen, müssen Aktien in den beiden obersten Quartilen der MSCI-"Umwelt"-Ratings vertreten sein. Außerdem müssen die Dividendenschätzungen für das Geschäftsjahr 2021 höher sein als für 2020 und die Prognose für das kommende Jahr ebenfalls höher als für das laufende Jahr ausfallen. Der Hintergedanke dabei ist der, dass Dividendenerhöher in einem Umfeld steigender Anleiherenditen zumindest basierend auf früheren Erfahrungen einen gewissen Schutz eingebaut haben.
Top-20-Dividendenerhöher mit guter Performance-Bilanz
Das Ergebnis des Screening lautet wie folgt: Von den 3.042 Aktien im Weltaktienindex haben 1.040 Aktien die Kriterien erfüllt. Die durchschnittliche geschätzte Dividendenrendite für 2021 liegt bei 4,8 Prozent und damit deutlich höher als im Schnitt beim Weltaktienindex mit 1,92 Prozent. Nimmt man die 20 Aktien mit der höchsten Marktkapitalisierung (im Schnitt 370 Milliarden Dollar, (wobei der saudi-arabische Ölkonzern Aramco außen vor geblieben ist), dann beträgt die durchschnittliche Rendite immer noch 2,8 Prozent.
Eine Rückberechnung hat gezeigt, dass die so ermittelten 20 Aktien mit dem größten Börsenwert unter den Werten in den ersten beiden Quartilen des MSCI-Umweltrating den Weltaktienindex in den vergangenen fünf und zehn Jahren geschlagen haben (siehe Grafiken). Das heißt, es ist den globalen Top-20 unter den "grünen" Dividendenerhöhern (aber auch Top-20 mit Asien-Bezug) gelungen, Alpha zu generieren, indem sie besser gelaufen sind als der Weltaktienindex (oder der Asien-Pazifik-Index).
Unternehmen mit "grüner Dividende" haben den Weltaktienindex abgehängt
Die Top-20-Dividendenerhöher generierten seit 2011 einiges an "Alpha"
Quellen: Bloomberg Finance L.P., Julius Baer. Stand: 31.03.2021
Die Namen der Unternehmen der auf globaler Basis Top-20 umweltfreundlichen Dividendenerhöher gemessen am Börsenwert ist der nachfolgenden Tabelle zu entnehmen. Diese beinhaltet außerdem das erwartete Gewinnwachstum für 2021 und die geschätzten Dividendenrendite für 2021 und 2022.
Hinzu kommen das geschätzte KGV sowie das geschätzte Kurs-Buchwert-Verhältnis. Außerdem finden die jeweiligen Anlageurteile von Julius Bär inklusive der Kursziele Erwähnung sowie die Empfehlungen des Analystenkonsensus unter Angabe der Zahl der jeweiligen Kaufen-, Halten und Verkaufen-Urteile.
Die globalen Top-20 umweltfreundlichen Dividendenerhöher (nach Marktkapitalisierung) im Überblick