Es gibt immer mehr ETFs und Index-Fonds mit einem nachhaltigen Anstrich. Bei genauer Hinsicht erfüllen aber längst nicht alle Produkte die ESG-Anforderungen. Das heißt, nicht immer erfüllen diese Produkte die Kriterien Environmental (Umwelt), Social (soziale Aspekte) und Corporate Governance (Unternehmensführung) so, wie es der Name verspricht.
So bemängelt die auf ethische Geldanlagen spezialisierte Seite ECOreporter, dass die Ergebnisse bei den getesteten Ergebnissen oft ernüchternd ausfallen. Vergleichsweise gut schneidet aber der WI Global Challenges Indexfonds ab. Wie es heißt, hat dieser gemessen an Wertentwicklung, Kosten, Transparenz und Nachhaltigkeit der Investments mit 2,3 die bisher beste Note eingefahren.
Solide Performance seit 2007 bzw. seit 2014
Auch bei den Anlegern ist der WI Global Challenges Indexfonds immer beliebter. Aktuell beträgt das Anlagevolumen 394,69 Millionen Euro. Jüngst vermeldete der Initiator Warburg Invest AG sogar, dass man zwischenzeitlich die Marke von 400 Millionen Euro geknackt hatte. Vom 30.4.2018 bis zum 30.04.2021 erhöhten sich die Mittel um 238,7 Millionen Euro auf 407 Millionen Euro.
Besonders gefragt ist derzeit die 2014 eingeführte Anteilsklasse für Privatanleger (ISIN; DE000A1T7561). Diese gibt es seit dem 19.03.2014 und das bisher eingefahrene Plus beträgt 137,35 Prozent. Die Anteilsklasse für institutionelle Anleger (ISIN: DE000A0LGNP3) existiert bereits seit dem 03.09.2007 und zu Buche steht momentan hier seitdem ein Wertzuwachs von 216,11 Prozent. Charttechnisch gesehen ergeben sich daraus in beiden Fällen intakte langfristige Aufwärtstrends. Für die vergangenen Wochen sind aber jeweils Konsolidierungsbewegungen zu konstatieren.
Wertentwicklung der Privatanleger-Anteilsklasse vom 03.09.2007 - 17.05.2021
Wertentwicklung der Institutionellen-Anteilsklasse vom 03.09.2007 - 17.05.2021
Global Challenges Index der Börse Hannover dient als Benchmark
Der Fonds bildet den Global Challenges Index der Börse Hannover nahezu 1:1 ab. Dieser Index wiederum investiert in 50 weltweit agierende Großunternehmen sowie kleine und mittelgroße Unternehmen aus den Industrieländern, die vor allem durch ihre Produkt- und Dienstleistungspalette einen Beitrag zu einer nachhaltigen Entwicklung leisten.
Geografisch liegt der Fokus auf Unternehmen aus Europa und den G7-Staaten. Diese müssen bei der zweimal jährlichen Überprüfung die festgelegten Nachhaltigkeitskriterien erfüllen. Die Gewichtung basiert auf der jeweiligen Marktkapitalisierung, wobei ein Anteil von zehn Prozent je Einzeltitel am vierteljährlichen Rebalancing-Stichtag nicht überschritten werden darf. Nachfolgend aus dem aktuellen Factsheet die Angaben zu den derzeitigen Top-Holdings auf Einzelwerteebene sowie auf Basis von Regionen und Branchen.
Bestnote beim Morningstar Nachhaltigkeits-Rating
Der Ausgabeaufschlag bei der Privatanleger-Tranche mit einer Mindestanlagesumme von 100 Euro beträgt bis zu 5,00 Prozent, zurzeit sind es 0,00 Prozent. Die Verwaltungsvergütung beläuft sich auf 1,1786 Prozent p.a. und die Verwahrstellenvergütung 0,075 Prozent p.a. Als Kapitalverwaltungsgesellschaft fungiert die Warburg Invest AG. Dahinter steht die Hamburger Privatbank M. M. Warburg.
Das ist eine Konstellation, die beim ECOreporter trotz der insgesamt guten Testnote für den WI Global Challenges Indexfonds Kritik hervorruft. Denn man stört sich daran, dass M. M. Warburg in die sogenannten Cum-Ex-Geschäfte verwickelt ist. Bei diesen hatten sich Banken und Investoren nie gezahlte Steuern erstatten lassen. Ein Gebaren, das moralisch sicherlich nicht so toll zu den ESG-Zielen passt. Aber wie bereits angedeutet, findet sich bei fast allen ESG-Investments irgendwo ein Haar in der Suppe.
Sehr gut schneidet der WI Global Challenges Indexfonds oder besser gesagt der Global Challenges Index beim Morningstar Nachhaltigkeits-Rating ab. Denn man hat alle fünf möglichen Weltkugeln inne, die es bei diesem Rating zu vergeben gibt. Zu verstehen ist dieses als eine aggregierte Übersicht über das Nachhaltigkeits-Risiko der Unternehmen in einem Wertpapierportfolio. Es misst, wie diese Unternehmen Umwelt- Soziale und Governance-Risiken managen.