Anleihen der Eurokrisenstaaten werfen nicht mehr viel ab, die Papiere der etablierten Schwellenländer kamen zuletzt unter Druck. Renditehungrigen Anlegern macht die holländische Gesellschaft ING mit ihrem Frontier Markets Debt - Hard Currency nun ein interessantes Angebot. Der Fonds investiert in Anleihen von Ländern, die der nächsten Generation der Emerging Markets zugerechnet werden. Dazu zählen unter anderem Sri Lanka, El Salvador, die Elfenbeinküste, Nigeria, Georgien und Pakistan. Ein Engagement ist hochriskant: Alle Staaten sind mit Non-Investment-Grade beurteilt, sie rangieren auf der Korruptionsliste von Transparency International meist weit unten, politische Krisen können die Länder immer wieder in der Entwicklung weit zurückwerfen. Doch andererseits reduziert eine ganze Reihe von Faktoren die Gefahren. Frontier Markets erzielen oft deutlich höhere Wachstumsraten als die Industriestaaten. Das Bruttoinlandsprodukt Nigerias etwa wird in diesem Jahr voraussichtlich um sieben Prozent zulegen. "Viele Staaten in Asien, Afrika und Lateinamerika befinden sich auf einer ähnlichen Entwicklungsstufe wie China vor 20 Jahren", sagt Roy Scheepe, Senior Client Portfolio Manager bei ING. "Auch sind Frontier Markets bei Weitem nicht so hoch verschuldet wie die Industriestaaten." Ende 2013 lag beispielsweise die öffentliche Auslandsverschuldung Georgiens bei moderaten 32 Prozent. Dennoch sind die Papiere attraktiv verzinst. Die Durchschnittsrendite der in Dollar aufgelegten Frontier- Market-Bonds liegt bei über sieben Prozent. Scheepe rechnet mit steigendem Interesse der Investoren, auch weil die Anlageklasse nur wenig mit anderen Investmentthemen korreliert sei.

Der Fonds wird in einer Euro-gehedgten Variante angeboten. Zielinvestments sind Staatsanleihen mit schlechter Bonität in Dollar, die Papiere sind meist nur wenig liquide. Diversifikation und Schwellenländer- Know-how von ING sprechen jedoch für ein Engagement.