Im Alter von 14 Jahren habe ich mit
Fahrrädern und Schulbüchern gehandelt.
Einfach nur angekauft und mit kleinem
Gewinn weiterverkauft.
Wofür haben Sie es ausgegeben?
Für die Abos der "Süddeutschen Zeitung"
und der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung".
Ich wollte schon damals wissen, was
in der Welt und in der Wirtschaft geschieht.
Was war Ihr erstes Investment?
Mit einem kleinen Erbe von 10 000 Mark
kaufte ich aufgrund einer Empfehlung eines
Bankberaters Aktien des Bauunternehmens
Boswau & Knauer. Ein Jahr später war der
todsichere Tipp ein Flop. Die Firma meldete
Insolvenz an, und mein Geld war weg.
Was war Ihr bislang bestes Investment?
Meine beiden Kinder.
Was war Ihr schlechtestes Investment?
2011 mussten wir Aktien von Kodak Eastman
mit 30 Prozent Verlust verkaufen,
gerade noch rechtzeitig vor der Insolvenz.
Was ist Ihr Anlagemotto?
Ein Zitat von Thomas Mann beschreibt es
am besten: "Sei mit Lust bei den Geschäften
am Tage, aber mache nur solche, dass wir
bei Nacht ruhig schlafen können."
Was ist Ihr Lebenstraum?
Mit 100 Jahren noch gesund und fit sein, um
meiner beruflichen Leidenschaft weiter
frönen
zu können.
Wer ist Ihr Vorbild?
Albert Schweitzer. Ich hatte das große Glück
ihn persönlich kennenzulernen. Als ich ihn
als 12-jähriger Junge fragte, warum er denn
im zarten Alter von 82 Jahren noch arbeiten würde, antwortete er mir: "Junger Mann,
mich interessiert vor allem die Zukunft, in
der ich noch leben werde."
Wie erklären Sie Kindern den Finanzmarkt?
In Form von lebendigen Geschichten aus
der Finanzszene. Bloß keine Theorien!
Wo steht der DAX in einem halben Jahr, und
warum steht er dort?
Das mögen Astrologen oder sonstige
Wahrsager wissen. Ich weiß nur, ob es dann
noch unterbewertete Aktien gibt.
Welches Investment würden Sie für Ihre
Kinder oder Patenkinder tätigen?
Die bestmögliche Ausbildung.
Wovor würden Sie Ihre Freunde in
Geldangelegenheiten warnen?
Mit den Worten von Leonardo da Vinci:
"Hüte dich vor den Lehren jener Spekulanten,
deren Überlegungen nicht von der
Erfahrung bestätigt werden."
Wenn Sie heute 1000 Euro ausgeben
müssten, was würden Sie kaufen?
Ich würde jemandem helfen, der sich nicht
selbst helfen kann.
Woran erkennt man Ihren Schreibtisch?
Er ähnelt einem altertümlichen Monster.
Schließlich begleitet er mich seit der Gründung
des Unternehmens und war gleichzeitig
meine erste Investition in die Firma.
Wobei entspannen
Sie sich?
Beim Schachspiel mit guten Freunden.