Corona hat einen Trend beschleunigt, der schon im Gange war: Essen online zu bestellen und sich liefern zu lassen. Nach Schätzung des Statistikportals Statista wurden im Jahr 2019 global fast 110 Milliarden US-Dollar im Food-Delivery-Sektor umgesetzt. Bis 2024 sollen die Erlöse weltweit auf 184 Milliarden US-Dollar klettern. In Deutschland betrugen die Umsätze im Vorjahr 1,8 Milliarden Euro, 2024 sollen es fast 2,9 Milliarden Euro sein. 2019 nutzten hierzulande gut 17 Millionen Menschen den Service, 2024 werden es laut Prognose annähernd 26 Millionen Personen sein.
Neben der durch die Pandemie verursachten Angst vor Viren sind es vor allem drei Gründe, die dazu führen, dass Kunden sich Essen bringen lassen: Bequemlichkeit, Zeitmangel und die geringe Lust, selbst zu kochen. Besonders in der Altersgruppe zwischen 25 und 34 Jahren boomt der Service - 36 Prozent nutzen ihn. Von Nordamerika verbreitete sich die Dienstleistung nach China, Europa, in den Nahen Osten und nach Nordafrika.
Es gibt dabei verschiedene Arten der Essenslieferung. Die eine: Direkt vom Speiselokal zum Konsumenten, wie das etwa die großen US-Restaurantketten Domino’s Pizza oder Yum!Brands machen, die einen eigenen Lieferdienst haben. Die andere: In den vergangenen Jahren haben sich Onlineplattformen etabliert, die Bestellungen der Kunden und Angebote von Gaststätten zusammenbringen und dann die Menüs mit einem eigenen Lieferservice zu den Verbrauchern fahren. Die Restaurants zahlen eine Vermittlungsgebühr und die Konsumenten teilweise einen geringen Aufpreis. Diese Methode verzeichnet hohe Zuwachsraten.
Hart umkämpfte Branche
Das dürfte so bleiben. Viele der Onlineplattformen sind börsennotiert, darunter der deutsche Anbieter Delivery Hero. Besonders in dicht besiedelten Gebieten ist das Modell erfolgreich. Die Branche ist hart umkämpft. Die bisherige Fragmentierung in viele kleine Anbieter hat sich als Kostentreiber erwiesen. Zudem verschlingt Werbung viel Geld. Das fördert Übernahmen. Denn nur bei großen Plattformen sind akzeptable Gewinnmargen erzielbar.
Neben Covid-19 ist dies aktuell der wichtigste Treiber der Aktienkurse, die zuletzt stark zulegten. Da die Pandemie noch länger anhalten dürfte und aufgrund des hohen Wachstums des Sektors, ist ein Engagement trotzdem für Anleger attraktiv.
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Dafür eignet sich das Endlos-Food-Delivery-Zertifikat (ISIN: DE 000 VP3 SFD 4) von Vontobel. Das Papier enthält 20 der globalen Top-Player. Neben den genannten Firmen und dem deutschen Kochbox-Anbieter Hellofresh sind auch die Techgrößen Amazon, Alibaba, Uber und Yandex im Sektor tätig. 64 Prozent der Firmen kommen aus den USA, 15 aus China, elf aus Deutschland, der Rest aus Russland und den Niederlanden. Es gibt ein Devisenrisiko. Halbjährlich wird die Zusammensetzung nach Kapitalisierung und Liquidität geprüft, alle Titel werden gleichgewichtet. Dafür verlangt Vontobel 1,2 Prozent Jahresgebühr. Die Dividenden werden reinvestiert.