Mit der Fabrik werde die Recyclingquote auf mehr als 96 Prozent gesteigert und eigene Kompetenzen im Bereich der Batteriewertschöpfung würden aufgebaut, sagte Produktionsvorstand Jörg Burzer. "Durch gezielte Kooperationen mit Hightech-Partnern in China und den USA globalisieren wir unsere Batterierecyclingstrategie und gehen einen entscheidenden Schritt zur Schließung des Wertstoffkreislaufs bei der Elektromobilität."
Autobauer setzen nicht zuletzt wegen der massiv steigenden Rohstoffpreise verstärkt auf Recycling. Wegen des Kriegs in der Ukraine und der Sanktionen gegen Russland ist zuletzt der Nickel-Preis durch die Decke gegangen; das Metall wird unter anderem für den Bau von Autobatterien benötigt. BMW etwa nutzt für sein jüngste Elektromodell iX bis zu 50 Prozent Recycling-Nickel.
Mercedes-Benz setzt in dem neuen Werk auf hydrometallurgische Verfahren, bei denen Stoffe mit Hilfe von Laugen und anderen Flüssigkeiten voneinander getrennt werden. Das erlaube besonders hohe Rückgewinnungsquoten, erklärte Mercedes-Benz. Auf pyrometallurgische Verfahren werde verzichtet. Bei derartigen Verfahren werden die Metalle stark erhitzt und dann das so entstandene Pulver getrennt. Allerdings ist dabei die Rückgewinnungsrate geringer. Die Anlage werde auf eine Kapazität von jährlich 2500 Tonnen ausgelegt. Die zurückgewonnenen Materialien flössen in den Bau von mehr als 50.000 Batteriemodulen für Neuwagen ein.
rtr