Merck und der US-Pharmariese einigten sich auf die Grundlagen zur gemeinsamen Vermarktung des Pfizer-Krebsmittels Xalkori, wie die Unternehmen am Dienstag mitteilten. Im zweiten und dritten Quartal solle diese in den USA, Kanada, Japan und fünf europäischen Ländern, darunter Deutschland, beginnen. Im kommenden Jahr folgten China und die Türkei. Merck erhalte in diesem Jahr eine Kostenerstattung für seine Vermarktungsaktivitäten. Ab 2016 wird das Unternehmen zu 20 Prozent an den Gewinnen beteiligt und diese in seinen Gesamterlösen verbuchen, 80 Prozent fließen Pfizer zu. Die Umsätze wird der US-Konzern ausweisen.
Merck und Pfizer hatten Ende 2014 eine milliardenschwere Allianz bei Krebsmitteln geschmiedet. Die beiden Unternehmen wollen zusammen Medikamente auf den Markt bringen, die das körpereigene Abwehrsystem dazu bringen sollen, bösartige Tumore zu bekämpfen. Die Immuntherapie gilt derzeit als eines der heißesten Felder der Krebsmedizin. Kern der Allianz ist die Entwicklung und Vermarktung des Antikörpers Avelumab der Darmstädter. Merck winken dabei bis zu 2,3 Milliarden Euro, umgerechnet 680 Millionen Euro sind Vorauszahlungen.
Bereits damals war auch eine gemeinsame Vermarktung von Xalkori beschlossen worden. "Für Merck ist diese Vereinbarung besonders wichtig, da sie den Aufbau unserer nordamerikanischen Vertriebsorganisation im Vorfeld potenzieller Markteinführungen von Avelumab beschleunigt und uns somit in diesem Markt eine gute Ausgangsposition verschafft", erklärte der Leiter des weltweiten Krebsgeschäfts von Merck, Andrew Schiermeier. Der Konzern verfügt bislang noch nicht über ein eigenes Onkologie-Vertriebsnetz in den USA. Die gemeinsame Vermarktung von Xalkori ist bis Ende 2020, beziehungsweise in China und der Türkei bis Ende 2021, befristet.
Reuters