Dank der Übernahme des US-Laborausrüsters Sigma-Aldrich werde das Betriebsergebnis (Ebitda) vor Sondereinflüssen im niedrigen zweistelligen Prozentbereich zulegen. Sigma-Aldrich war mit einem Kaufpreis von rund 15 Milliarden Euro die größte Akquisition in der fast 350-jährigen Unternehmensgeschichte.

Für Kley stellt der Auftritt auf der Hauptversammlung nach rund zehn Jahren an der Spitze den letzten Arbeitstag bei den Darmstädtern dar. Vizechef Stefan Oschmann soll am Samstag das Ruder bei dem Dax -Konzern mit 50.000 Mitarbeitern übernehmen. Am 19. Mai will Oschmann bei der Präsentation der Quartalszahlen dann eine detaillierte Prognose für 2016 abgeben.

Ingesamt zeigte sich Kley für das laufende Jahr optimistisch. Im Life-Science-Bereich, der Produkte für Labore und die Pharmaproduktion anbietet, steht dem 64-Jährigen zufolge die Integration von Sigma-Aldrich im Vordergrund. Langfristig gehe es darum, Kosten- aber auch Geschäftssynergien zu nutzen. In der Pharmasparte - dem mit Abstand umsatzstärksten Geschäftsbereich - will Merck nach Langem wieder mit neuen Medikamenten punkten. "Wir werden dieses Jahr unsere Cladribin-Tabletten in Europa zur Registrierung einreichen", kündigte Kley an. Bei Cladribin handelt es sich um eine Multiple-Sklerose-Tablette. Eine Registrierung wird laut Kley auch bei der aussichtsreichen Krebsimmuntherapie Avelumab zur Behandlung des metastasierten Merkelzellkarzinoms vorbereitet. Mit ersten Umsätzen rechnet Merck allerdings erst 2017.

Im Bereich Performance Materials - dem Geschäft mit Spezialchemikalien - plant der Konzern für 2016 die Vorstellung der SA-VA genannten Technologie, die die Leistung von besonders großflächigen Bildschirmen verbessern soll. Darüber hinaus will Merck ab Sommer seine Oled-Materialien in einer neuen Produktionsanlage in Darmstadt herstellen. Ziel sei es, in diesem Bereich Marktführer zu werden, bekräftigte Kley. Bei Flüssigkristallen ist dies Merck bereits.

Reuters