Merck verzeichnete im dritten Quartal ein Umsatzplus von 19 Prozent auf 3,7 Milliarden Euro. Der DAX-Konzern verwies in diesem Zusammenhang vor allem auf die Übernahme von Sigma-Aldrich, die im November 2015 abgeschlossen wurde. Organisch stiegen die Erlöse um 0,9 Prozent. Das operative Ergebnis (Ebitda) vor Sondereinflüssen kletterte um 24 Prozent auf 1,2 Milliarden Euro und damit stärker als von Analysten erwartet. Netto verdiente Merck 457 Millionen Euro - ein Plus von 26 Prozent. An der Börse kommen die Zahlen gut an.

Besonders der Unternehmensbereich Life Science bereitet Merck Freude. Hier stiegen die Erlöse organisch um knapp sechs Prozent. Der DAX-Konzern verwies dabei auf die starke Nachfrage aus der Biotech- Industrie. Darüber hinaus führte der Zukauf von Sigma-Aldrich zu einem zusätzlichen Umsatzsprung von 77 Prozent. Insgesamt stiegen die Erlöse in der Sparte Life Science so um 83 Prozent auf 1,4 Milliarden Euro.

Die Sparte Healthcare erzielte ein organisches Umsatzwachstum von gut einem Prozent. Negative Währungs- und andere Effekte berücksichtigt sanken die Erlöse um ein Prozent auf 1,7 Milliarden Euro.

Die dritte und kleinste Sparte Performance Materials verbuchte einen organischen Umsatzrückgang um sechs Prozent. Dank positiver Währungs- und anderer Effekte lag das Minus nur bei einem Prozent.

Wir hatten ein gutes drittes Quartal und erhöhen den Ausblick für das Gesamtjahr", sagte Merck-Chef Stefan Oschmann. "Bei der Umsetzung unserer Strategie sind wir gut vorangekommen. Wir haben unsere Pharma-Pipeline weiterentwickelt und sind dabei, die Kostensynergien aus der Akquisition von Sigma-Aldrich schneller zu realisieren als geplant. Die Verschuldung aus dem Zukauf haben wir im Jahresverlauf um eine Milliarde Euro gesenkt." Zum 30. September sanken die Nettoverbindlichkeiten damit von 12,7 Milliarden auf 11,6 Milliarden Euro.

Insbesondere dank der positiven Entwicklung im Bereich Healthcare rechnet Merck für das Gesamtjahr nun mit einem operativen Gewinn vor Sondereinflüssen von 4,45 bis 4,60 Milliarden Euro. Zuvor hatte Merck lediglich 4,25 bis 4,40 Milliarden Euro in Aussicht gestellt. Der DAX-Konzern verwies auf die Auflösung von Rückstellungen in Höhe von rund 40 Millionen Euro für Forschungsprojekte. Zudem stiegen die Forschungs- und Entwicklungskosten weniger stark an als ursprünglich erwartet.

Beim Umsatz rechnet Merck unverändert mit einem moderaten Anstieg der organischen Erlöse.

Auf Seite 2: Einschätzung der Redaktion





Einschätzung der Redaktion



Die vorgelegten Quartalszahlen und der leicht angehobene Ausblick bestätigen unsere positive Einschätzung. Aus charttechnischer Sicht bewegt sich die Merck-Aktie seit August in einem Seitwärtstrend. Im Bereich von 100 Euro befindet sich eine Widerstandsmarke, die es nun zu überwinden gilt. Die Aktie bleibt ein Kauf.

Kursziel: 110 Euro

Stoppkurs: 72 Euro