"Beabsichtigt ist, auf diese Weise von den globalen Wachstumschancen der drei Geschäfte langfristig bestmöglich profitieren zu können", erklärte die Merck KGaA. "Wir werden uns aber weiterhin als ein Merck verstehen und auch so handeln", sagte der Vorsitzende der Geschäftsleitung, Stefan Oschmann.

Die Ausgliederungen müssen von den Aktionären noch genehmigt werden. Deutsche Großkonzerne wie Bayer, E.ON und Siemens hatten in den vergangenen Jahren immer wieder Töchter abgespalten, um damit einen Börsengang oder einen Verkauf an Investoren vorzubereiten. Damit soll ihr Wert besser sichtbar werden, als das als Teil eines Konzerns möglich ist. Merck habe solches aber nicht im Sinn, sagte ein Sprecher. "Die Logik ist eine andere. Wir wollen es den operativen Bereichen ermöglichen, noch besser ihre Geschäfte zu steuern."

Anlass für die Neuordnung sei die Einführung neuer IT-Systeme für die Unternehmensplanung gewesen. Davon soll es künftig drei geben, für jede Sparte eines. Merck war in den vergangenen Jahren unter anderem durch die Zukäufe von Sigma-Aldrich und Millipore kräftig gewachsen. Die Systeme seien aber noch stark auf die Zentrale in Darmstadt zugeschnitten, hieß es in der Mitteilung. Das soll sich nun ändern. "Jetzt, in einer Zeit, in der es Merck sehr gutgeht, wollen wir den Standort strategisch für weiteres Wachstum vorbereiten", sagte Oschmann. "Das bedingt, dass wir ihn besser mit den anderen Teilen unserer gewachsenen Merck-Welt verbinden."

rtr