Die US-Gesundheitsbehörde FDA hatte am Donnerstag den Hoffnungsträger Avelumab zur Behandlung eines aggressiven und seltenen Hautkrebstyps (Merkelzellkarzinom) zum Verkauf freigegeben. Das Mittel, das unter dem Namen Bavencio vermarktet werden soll, "ist der erste Erfolg in derMerck-Pharmaentwicklung seit langer Zeit," schrieb Analyst Peter Spengler von der DZ Bank in einer ersten Reaktion. Das Spitzenumsatzpotenzial in dieser Indikation sei zwar begrenzt, doch gebe es Zulassungspläne für weitere Indikationen.

ANALYST: ZULASSUNG FRÜHER ALS GEDACHT



Das Okay für den Verkauf kam laut dem Analysten Peter Verdult von der US-Bank Citigroup auch schneller als gedacht. Der Anwendungsbereich sei zudem weiter gefasst als erwartet. Verdult zufolge befindet sich das Mittel in Phase-III-Entwicklungen für 16 verschiedene Tumorarten. Experten trauen dem Wirkstoff in den kommenden Jahren denn auch Milliardenumsätze zu, die Merck für seine Wachstumsstory dringend braucht.

Mit dem Kurssprung vom Freitag versuchen die Merck-Papiere abermals aus ihrer zuletzt engen Handelsspanne auszubrechen. Seit Jahresbeginn pendelten sie über weiter Strecken zwischen 100 und dem Widerstand bei 104 Euro.

Erst Anfang 2017 war ihnen ein etwas deutlicherer Sprung über die Hürde von 100 gelungen - erstmals seit dem Frühjahr 2015. Damals hatten sie ein Rekordhoch bei 111,85 Euro erklommen. Bis Februar 2016 war der Kurs dann aber bis auf fast 70 Euro abgebröckelt. Seither haben die Anteilsscheine in der Spitze um fast 50 Prozent zugelegt. Das bedeutet für diesen Zeitraum einen Platz unter den Top 10 im Dax.

dpa-AFX