Bisher hatte der Konzern hier einen Zuwachs von zehn bis 13 Prozent auf 4,15 bis 4,35 Milliarden Euro in Aussicht gestellt. Beim Umsatz erwartet Merck nun einen Anstieg auf 15,7 bis 16,3 (bisher: Anstieg um drei bis fünf Prozent auf 15,3 bis 15,9) Milliarden Euro. Unterstützung kommt auch von positiven Währungseffekten.
"Jetzt konzentrieren wir uns darauf, Cash zu erwirtschaften und somit rasch zu entschulden", sagte Merck-Finanzchef Marcus Kuhnert. Unter Berücksichtigung der Versum-Übernahme rechnet er mit Nettofinanzschulden zum Jahresende von 12,5 Milliarden Euro. "Wir werden etwa zwei Jahre brauchen, um das in Bereiche zurückzuführen, dass wir danach wieder größere finanzielle Flexibilität haben." Durch den Zukauf stärkt Merck seinen Spezialchemiebereich, der bereits seit längerem unter mauen Geschäften mit Flüssigkristallen - einst die Ertragsperle des Darmstädter Unternehmens - für Flachbildschirme leidet. Der Konzern will sich zudem damit als einer der führenden Anbieter im Bereich der Elektronikmaterialien für die Halbleiter- und Displayindustrien etablieren.
Noch ist das Spezialchemiegeschäft gegenwärtig aber der einzige Geschäftsbereich, in dem Merck mit Rückgängen bei Umsatz und Ergebnis kämpft. Dagegen konnte das Unternehmen in der Sparte Pharma und im Life-Science-Bereich, der Produkte für die Pharmaforschung anbietet, im dritten Quartal kräftige Zuwächse verzeichnen. Insgesamt kletterte das Ebitda um mehr als 15 Prozent auf 1,111 Milliarden Euro. Der Umsatz erhöhte sich binnen Jahresfrist um rund acht Prozent auf 4,054 Milliarden Euro. Unter dem Strich lag das Konzernergebnis mit 343 Millionen Euro nur knapp über dem Vorjahresniveau.
rtr