Für 2020 rechnet das Unternehmen nun mit einem bereinigten Betriebsgewinn (Ebitda) von 4,45 bis 4,85 Milliarden Euro statt wie bisher von 4,35 bis 4,85 (Vorjahr: 4,39) Milliarden. Beim Umsatz werden nun zwischen 16,9 und 17,7 Milliarden Euro angepeilt. Zuvor hatte Merck 16,8 bis 17,8 (2019: 16,15) Milliarden erwartet.

Angesichts der hohen Unsicherheit hinsichtlich der weiteren Auswirkungen der Pandemie erfolge die Prognose unter einer "deutlich erhöhten Unsicherheit", warnte Oschmann. Gegenwind kommt zudem von negativen Währungseffekten. Für Europa und die USA erwartet er eine wirtschaftliche Erholung in der zweiten Jahreshälfte, in China habe diese bereits begonnen. Oschmann geht davon aus, dass es nicht mehr zu großflächigen Ausgangssperren wegen weiterer Ausbruchswellen des Coronavirus in diesen Regionen kommt. Diese hätten erheblich negative Auswirkungen auf die wirtschaftliche Erholung.

Da in der Pandemie viele Kliniken und Arztpraxen geschlossen blieben, litt im zweiten Quartal vor allem das Geschäft mit Fruchtbarkeitsbehandlungen von Merck, bei dem das Unternehmen Weltmarktführer ist. Im Vorjahreszeitraum hatten sich zudem noch Meilensteinzahlungen im Pharmageschäft positiv auf das Ergebnis ausgewirkt. Der bereinigte Betriebsgewinn sank um 5,7 Prozent auf 1,1 Milliarden Euro. Der Umsatz stieg getrieben durch Zukäufe um 3,7 Prozent auf 4,1 Milliarden, bereinigt darum stand organisch ein Minus von 2,5 Prozent zu Buche. Unter dem Strich verdiente Merck 290 Millionen Euro, ein Rückgang von 38,5 Prozent.

rtr