Dass die Entwicklung nun länger als geplant dauere, zeige, wie kompliziert die Entwicklung der Corona-Impfstoffe sei. "Wir können gar nicht oft genug dankbar dafür sein, dass es innerhalb zwölf Monaten gelungen ist, mehrere Impfstoffe zu entwickeln", sagte sie mit Blick auf einige andere Hersteller. Deshalb wolle sie kein Unternehmen kritisieren, bei dem es etwas länger dauere. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hatte Anfang der Woche im Kreise der Gesundheitsminister von Bund und Ländern gesagt, dass die europäische Arzneimittelbehörde EMA des Curevac-Impfstoffes nicht mit einer Zulassung vor August rechne.

Die Europäische Union hat sich von dem Curevac-Impfstoff bis zu 405 Millionen Dosen gesichert. Das Mittel basiert wie die Vakzine von BioNTech/Pfizer und Moderna auf der neuen Technologie der Boten-RNA (mRNA), die den menschlichen Zellen die Information zur Bekämpfung von Krankheitserregern vermitteln soll. Anders als bei diesen Firmen - deren Studien allerdings vor dem Auftreten neuer Virusvarianten stattfanden, die inzwischen die meisten Infektionen ausmachen - ziehen sich die Untersuchungen bei Curevac immer weiter hin. Das Bundesgesundheitsministerium hat den Impfstoff dieses Herstellers deshalb nicht mehr in seinen auf der Homepage veröffentlichten Liefer-Planungen für 2021 aufgeführt.

Aktien von Impfstoff-Hersteller CureVac stürzen ab


Anleger haben am Freitag einen großen Bogen um CureVac-Aktien gemacht. Die Titel des Tübinger Biotechunternehmens fielen um bis zu 13,7 Prozent auf ein Fünf-Wochen-Tief von 74,70 Euro. Einem Händler zufolge werden die Aktien weiter durch die verzögerte Zulassung des Corona-Impfstoffes von CureVac belastet. Seit Dienstag haben die Anteilsscheine bereits mehr als 20 Prozent an Wert verloren. Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte das Tübinger Biotechunternehmen zuletzt in Schutz genommen. Dass die Entwicklung nun länger als geplant dauere, zeige, wie kompliziert die Entwicklung der Corona-Impfstoffe sei, sagte sie.

rtr