Marcus Lingel, persönlich haftender Gesellschafter des Münchner Instituts, sieht grundsätzlich Wachstumspotenzial beim Ergebnis pro Aktie - allerdings ließen sich die Folgen der Corona-Krise noch nicht abschätzen. "Vor allem im Mittelstandskreditgeschäft kommt es jetzt darauf an, wie schnell die Maßnahmen der Politik umgesetzt werden und wirken", sagt Lingel. Die Merkur Privatbank hat 2019 mit der Bank Schilling & Co. ihre bislang größte Übernahme gestemmt. Der Bereich Privatkunden wurde so erheblich gestärkt. Ursprünglich fokussierte Merkur stark auf Bauträger, Mittelstandskunden sowie Leasingrefinanzierung. "Unser Portfolio ist durch die Übernahme weitaus diversifizierter", sagt Lingel.

2019 erzielte Merkur ein Ergebnis pro Aktie von 4,14 Euro, wobei ein hoher Sonderertrag durch die Übernahme anfiel. Intern wurden ursprünglich 0,68 Euro pro Aktie für das Jahr angepeilt. Die künftige Dividendenpolitik sowie die Dividende für 2019 sollen im April festgelegt werden. "Wir wollen grundsätzlich ausschütten", sagt Lingel. Für 2018 hatte Merkur mit 0,32 Euro je Aktie die Hälfte des Ergebnisses ausgezahlt. Die Aktie hat sich in der Korrektur gut gehalten.

Der Kurs von Singulus brach seit Januar in der Spitze um über zwei Drittel ein. Grund: Der wichtigste Kunde des Anlagenbauers ist der chinesische Baukonzern CNBM. Nun erholt sich die Aktie. CNBM leistete trotz Corona-Pandemie eine Anzahlung über 12,4 Millionen Euro für bestellte Maschinen zur Solarzellenfertigung. Der Orderwert liegt über 50 Millionen Euro. Damit steigt die Aussicht, den Umsatz 2020 wie geplant um mindestens 50 Prozent zu steigern. Auch die Kurzarbeit und der 20-prozentige Gehaltsverzicht von Vorstand und Führungskräften für die nächsten drei Monate ändern laut Singulus nichts an der Abarbeitung von Großaufträgen. Gelingt nun noch die Refinanzierung der 2021 fälligen Anleihe im Volumen von zwölf Millionen Euro, könnte die Aktie weiter zulegen. Sehr riskant.

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