"Ihr könnt fast alles Vorstellbare tun. Freunde und Verwandte treffen, arbeiten, spielen oder kreativ sein," so erklärt Meta-Chef Mark Zuckerberg seine Pläne für das sogenannte Metaverse. Es ist ein Konzept über eine virtuelle Parallelwelt, in der eine neue Art des Zusammenlebens entstehen könnte. Die Benutzer könnten sich mithilfe von Avataren bewegen und in dem sie virtuelle Artefakte beeinflussen und nutzen können, etwa wenn sie sich Kleidung überziehen, ein Haus bauen und dieses einrichten, eine Tür öffnen und auf die Straße hinaustreten und dort Mitspieler und Gleichgesinnte treffen, so beschreibt Oliver Bendel, Professor für Wirtschaftsinformatik und Erfolgsautor, die neue Welt.
Ob die virtuelle Welt einmal Wirklichkeit wird und die Leute ihr Leben dort verbringen werden, ist ungewiss. Wer darauf wettet, dass sich die Parallelwelt durchsetzt, kann mit diversen Aktien darauf spekulieren. So eignet sich etwa Meta als Basisinvestment. Kaum ein anderes Unternehmen investiert derart in den Aufbau des Metaverse. Rund zehn Milliarden US-Dollar will der Konzern jährlich in den Aufbau des Metaverse stecken. Schon im Jahr 2014 kaufte der Konzern die Firma Oculus. Das Unternehmen war ein Pionier bei Brillen zur Darstellung von virtuellen Realitäten. Nun ist der Zuckerberg-Konzern mit den Oculus-Geräten führend im Bereich virtueller Realität. Auch durch Werbung in Verbindung mit einer großen Nutzerzahl will Meta Geld verdienen. Im Jahr 2030 will der Konzern rund eine Milliarde Nutzer im Metaverse haben.
Wer profitiert noch vom Metaverse?
Doch es gibt weitere Unternehmen, die vom Metaverse profitieren könnten. Dazu müssten sich die Anleger die Wertschöpfungskette ansehen. Natürlich ist die Infrastruktur nötig, um das Metaverse aufzubauen. Dazu gehören unter anderem Grafikkarten und Chips. Die Schnittstellen sind ebenfalls nötig davon profitieren etwa Hersteller von Smartwatches und sogenannten "wearables". Neben den Wertschöpfungsstufen Dezentralisierung (etwa Blockchain), virtuellen Welten ("Virtual Reality, Augmented Reality"), Creator Economy (Design-Tools, Sekundärmärkte), profitieren zuletzt auch Unternehmen im Zuge der Verbreitung des Metaverse (Werbung) und Unternehmen, welche die Erlebnisse bereitstellen wie Onlineshopping, Theater und Videospiel-Konzerne. Die Stufe sechs und sieben also Verbreitung und Erlebnisse spielen beim Aufbau des Metaverse eine untergeordnete Rolle.
Analysten-Meinungen zum Metaverse
Analysten der Investmentbank Morgan Stanley rechnen beim Metaverse mit einem jährlichen Marktpotenzial von etwa acht Billionen US-Dollar bis zum Jahr 2028. Das entspräche mehr als dem Doppelten des deutschen Bruttoinlandsprodukts. Deutlich weniger traut die Investmentgesellschaft Grayscale den Umsätzen aus den digitalen Welten zu. Einem Report von Grayscale zufolge könnten die Umsätze aus den digitalen Welten aber dennoch deutlich zunehmen. Sie könnten von 180 Milliarden Dollar in 2020 auf 400 Milliarden Dollar bis 2025 ansteigen.
Einschätzung zur Meta-Aktie
Die Aktie des Social-Media-Riesen ist in jüngster Vergangenheit stark zurückgekommen. Neben enttäuschenden Zahlen im ersten Quartal hat auch der generelle Ausverkauf im Technologie-Sektor eine Rolle gespielt. Zudem wurde jüngst der Rücktritt der bekannten COO (Chief Operating Officer) Sheryl Sandberg bekannt gegeben. Auf Jahressicht liegt die Aktie knapp 50 Prozent im Minus. Doch hat sich inzwischen einer attraktiven Bewertung genähert. Mit einem KGV von rund 13 ist der Weltmarktführer im Bereich der Sozialen Netzwerke attraktiv bewertet. Zwar ist das Metaverse noch unausgereift und ein Hype-Thema, doch sollte es sich durchsetzen, könnte das eine große Chance für den Meta-Konzern sein. Wir bleiben weiterhin positiv und empfehlen, die Aktie zum Kauf.
Lb und Frank Pöpsel