Nicht gut läuft es derzeit für den deutschen Einzelhandelsriesen Metro. Die Börsenzeitung berichtet, dass der auf Einzelhandelsimmobilien spezialisierte Fondsanbieter Redos nicht mehr für die Metro-Tochter Real mitbieten will. Metro will seine Selbstbedienungs-Warenhauskette Real mit 279 Standorten seit Sommer letzten Jahres loswerden. Zu dem Verkaufspaket gehören auch 65 Immobilien. Grund für den Absprung: Metro will, dass der Käufer sämtliche kartellrechtlichen Risiken übernimmt, die sich aus der Übernahme ergeben könnten. Redos wolle dem aber nicht nachkommen, so die Börsenzeitung.
Offenbar hat sich der Bieterkreis damit maximal ausgedünnt: Stimmen die Gerüchte, dann gibt es mit x+Bricks nur noch einen Interessenten. Das auf Supermärkte spezialisierte Immobilienunternehmen wurde im Herbst letzten Jahres von dem früheren Chef der Corestate Capital Group, Sascha Wilhelm, gegründet. Damit dürfte es Metro zunehmend schwerer fallen, überhaupt noch einen attraktiven Verkaufspreis für Real zu erzielen. Schließlich setzt sich die Höhe eines Preises aus Angebot und Nachfrage zusammen. Und die Nachfrage ist offenbar alles andere als groß. Das dürfte die Metro-Aktie nicht gerade befeuern.
Für die Beteiligungsgesellschaft Haniel macht sich unterdessen ihr hoher Anteil an Metro negativ bemerkbar. Wertberichtigungen auf ihre Beteiligungen an Metro und Ceconomy von über einer Milliarde Euro sorgten bei den Duisburgern 2018 für einen Verlust nach Steuern von 848 Millionen Euro, wie Haniel auf der Bilanzpressekonferenz mitteilte. Allein auf den knapp 23-prozentigen Anteil an der von Metro abgespaltenen Elektromarktkette Ceconomy (Media Markt, Saturn) musste Haniel Wertberichtigungen in einer Höhe von 654 Millionen Euro vornehmen. Die Ceconomy-Aktie hat auf Sicht von einem Jahr fast die Hälfte ihres Wertes eingebüßt.