Federn lassen musste dagegen die künftig unter dem Namen Ceconomy firmierende Holding um Europas größten Elektronikhändler Media-Saturn. Kosten für den Umbau und Rabatt- Aktionen sorgten für einen Verlust. Bei den Anlegern kam das schlecht an - Die Metro-Aktie gab mehr als zwei Prozent nach.

Zudem muss Koch noch eine wesentliche Hürde nehmen. Denn gegen seine Pläne gibt es fünf Klagen von Aktionären. Dazu steht im Juni ein wichtiger Gerichtstermin an. Unter anderem der streitbare Media-Saturn-Minderheitseigner Erich Kellerhals geht juristisch gegen die Pläne Kochs vor. Er sieht sich durch die Aufspaltung geschädigt. Das Oberlandesgericht (OLG) Düsseldorf hat in dem Rechtsstreit für den 22. Juni eine Anhörung angesetzt. Sein Urteil dürfte dann entscheidend für die Aufspaltung sein. Er sehe dem Gerichtstermin "absolut zuversichtlich entgegen", sagte Koch. Den Klagen mangele es an Substanz. Bis zu dem Richterspruch werde es keine Gespräche mit Kellerhals geben.

Kommt es so wie vom Metro-Chef geplant, wird der Lebensmittelhandel im Sommer vom Rest-Konzern abgetrennt, die Teilung soll ins Handelsregister eingetragen werden. Dies solle binnen Wochen nach der Entscheidung des Gerichts geschehen, sagte Koch. Im Sommer sollen beide Teile dann an der Börse notiert sein. Die Metro-Hauptversammlung hatte die Pläne im Februar gebilligt. Entstehen soll ein Lebensmittelhändler mit rund 37 Milliarden Euro Jahresumsatz und mehr als 150.000 Mitarbeitern in 35 Ländern. Die Anteilseigner der "alten" Metro sollen Aktien dieser neuen Gesellschaft erhalten. Das Zuteilungsverhältnis soll 1:1 betragen - für jede Metro-Stammaktie soll es also eine Stammaktie des Lebensmittelhändlers geben. Bei der bisherigen Metro verbleibt der Elektronikhändler Media-Saturn und gehört dann zur Holding Ceconomy. Diese kommt bislang auf einen Jahresumsatz von rund 22 Milliarden Euro mit 65.000 Mitarbeitern. Koch will beide Teile mit der Aufspaltung schlagkräftiger machen und auf Wachstumskurs schicken.

Ceconomy werde im laufenden Geschäftjahr 2016/17 den Umsatz leicht steigern, sagte der designierte Ceconomy-Chef Pieter Haas. Das Ebit vor Sonderfaktoren werde gegenüber dem Wert des Geschäftsjahres 2015/16 in Höhe von 466 Millionen Euro ebenfalls leicht zulegen. Einmal von den bisherigen Fesseln befreit, werde Ceconomy auf Wachstumskurs gehen, die Umsätze in den Online-Shops legten rasant zu. Dienstleistungen wie etwa Handy-Reperaturen sollen mehr Kunden in die Märkte locken.

Koch setzt bei dem künftig von ihm geführten Metro-Teil ebenfalls auf Dienstleistungen. Immer mehr Kunden der Großmärkte sollen direkt beliefert werden, bei Real soll das Online-Geschäft weiter wachsen. Einnahmen aus Immobilienverkäufen und positive Wechselkurseffekte ließen die Erträge im Lebensmittelbereich im Quartal in die Höhe schnellen. Hier stand ein Plus von 90 (Vorjahr: minus 27) Millionen Euro in den Büchern. Koch spielte auch die Kursentwicklung des Rubel in die Hände. Metro ist mit seinen Großmärkten stark in Russland vertreten. In der Vergangenheit hatte Cash&Carry unter der Schwäche des russischen Rubel gelitten. Die russische Währung hatte dann aber seit Mai 2016 um rund 15 Prozent aufgewertet. Er sehe die Entwicklung in dem wichtigen Markt weiter optimistisch, betonte Koch.

rtr