Jetzt kann alles sehr schnell gehen. Berichten zufolge ist Metro beim Verkauf seiner Real-Supermarktkette samt Immobilien und Onlinepräsenz in weit fortgeschrittenen Verhandlungen. An Interessenten hatte es sowieso nicht gemangelt. Zwei Immobilienunternehmen aus dem Dunstkreis des Schwarz-Gruppe (Lidl, Kaufland) könnten sich letztlich durchgesetzt haben. Metro hatte im Frühjahr angekündigt, den Verkauf im April oder Mai abschließen zu wollen. Der Verkaufserlös wird von Branchenkennern auf rund 900 Millionen Euro taxiert.

Mit dem Verkauf will Metro mit dem verbleibenden Großhandel schneller und profitabler wachsen. Die Zeit läuft auch für den Großaktionär Daniel Kretinsky, der sich mit elf Prozent an Metro beteiligt hat und sich über Optionen weitere Metro-Aktien gesichert hat. Bis Ende Juni hat Kretinsky noch Zeit über die Ausübung seine beiden Optionen zu entscheiden. Die Familie Haniel ist bereit 15,2 Prozent abzugeben. Ebenfalls bis Ende Juni steht das 5,4 Prozentige Metro-Paket vom Elektronikhändler Ceconomy bereit. Zusammen käme Kretinsky bei der Ausübung beider Optionen dann über die 30-Prozent-Marke. Dann würde ein Pflicht-Übernahmeangebot an die übrigen Metro-Aktionäre fällig werden. Denkbar wäre auch eine vollständige Übernahme von Metro.

Auch im China-Geschäft könnte es bald zu einem konkreten Ergebnis kommen. Metro will sein Großhandels-Geschäft vor Ort weiterentwickeln. Dafür werden lokale potente Partner gesucht. Gerüchten zufolge sind die Online-Riesen Alibaba und Tencent an einem Einstieg bei der chinesischen Metro-Tochter interessiert. In der Presse wurden zuletzt auch der Supermarktbetreiber Yonhui, der 900 Filialen betreibt, genannt. Der Clou, Tencent ist an Yonhui beteiligt.


Einschätzung der Redaktion


Es könnte jetzt Schlag auf Schlag zu erfolgreichen Meldungen kommen, die den Aktienkurs antreiben. Die eingeleiteten Maßnahmen verfolgen das langfristige Ziel einer höheren Profitabilität. Die Metro-Aktie ist ein Kauf.

Kursziel: 18,00 Euro
Stoppkurs: 9,90 Euro