Das schickte die im MDax notierte Aktie nach unten, sie gab bis zum Mittag um 3 Prozent nach.

Im ersten Geschäftsquartal 2016/2017 (Ende Dezember) sank das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) um 0,8 Prozent auf 821 Millionen Euro. Volker Bosse von der Baader Bank verwies darauf, dass Metros Ebit nicht nur von den drei Töchtern Cash & Carry, Real und Media-Saturn erzielt wurde, sondern von Immobiliengeschäften profitieren konnte.

'HERAUSFORDERNDES MARKTUMFELD'



Ebenfalls leicht rückläufig war wie bereits berichtet der Umsatz mit 17 Milliarden Euro. Beim Nettogewinn schlug sich der Verkauf des Geschäfts in Vietnam nieder, der das Vorjahresergebnis aufgepolstert hatte. Dadurch blieb der auf die Anteilseigner entfallende Gewinn nun mit 200 Millionen Euro deutlich hinter dem Vorjahresergebnis von 549 Millionen Euro zurück. Ohne den Vietnam-Effekt wäre der Gewinn gestiegen.

Vorstandschef Olaf Koch sprach von einem "herausfordernden Marktumfeld". Am schwersten wog im ersten Quartal der Ergebnisrückgang im Großhandelsgeschäft. Metro erklärte dies mit Preisnachlässen, die der Konzern in Russland gewähren musste. Zwar erholt sich die Wirtschaft in dem für Metro wichtigen Markt weiter. Bis das im Lebensmittelhandel ankomme, dauere es aber eine Weile, sagte Koch. Auch in Deutschland, Belgien und den Niederlanden lief es schlechter. Dafür nimmt Cash & Carry erstmals seit längerer Zeit wieder einen neuen Markt ins Visier: 2018 soll die Tochter in Myanmar an den Start gehen.

FÜRS GESAMTJAHR SIEHT SICH METRO AUF KURS



Der Supermarktkette Real setzte ebenfalls der Wettbewerb zu. Marktschließungen schmälerten den Umsatz und führten auch zu weniger Ergebnis. Ihren Gewinn leicht steigern konnte die Elektroniktochter Media-Saturn. Ihr Umsatz stagnierte. Olaf Koch zufolge entzerrt sich das Weihnachtsgeschäft zusehends durch Aktionstage rund um das amerikanische Erntedankfest Thanksgiving. Durch die zu Weihnachten verschenkten Gutscheine verlagern sich zudem immer mehr Einkäufe in den Januar. Für das Gesamtjahr sieht sich der Konzern auf Kurs: Umsatz und Ergebnis sollen leicht steigen.

Am Montag sollen die Aktionäre über die geplante Aufspaltung des Konzerns in zwei unabhängige Gesellschaften abstimmen: einen Lebensmittelspezialisten und eine Gesellschaft für Unterhaltungselektronik. Der Konzern verspricht sich davon größere Wachstumschancen für die Töchter, zwischen denen es nur wenig Überschneidungen gibt. Die Kosten dafür bezifferte Metro zuletzt auf rund 100 Millionen Euro.

Der Großhandel sowie die Verbrauchermarktkette Real sollen künftig weiter unter dem Konzernnamen Metro firmieren. Daneben soll es eine Gesellschaft für Unterhaltungselektronik namens Ceconomy geben. Die Marken Media Markt, Saturn und Redcoon bleiben erhalten. Für beide Unternehmen hat sich Metro bereits eine Kreditlinie gesichert - für die neue Metro in Höhe von 2 Milliarden Euro und für Ceconomy von einer Milliarde Euro.

dpa-AFX