"Insgesamt haben wir uns in einem anspruchsvollen Marktumfeld im Weihnachtsquartal solide behauptet", sagte Metro-Chef Olaf Koch. Anleger zeigten sich hingegen enttäuscht: Mit einem Minus von 2,6 Prozent war die Metro-Aktie schwächster Wert im Nebenwerteindex MDax.
Federn lassen musste Real, der Umsatz sank auch durch die Schließung von Märkten um rund vier Prozent auf rund 2,1 Milliarden Euro. Die Cash&Carry-Großmärkte entwickelten sich dagegen trotz des Verkaufs des Vietnam-Geschäfts stabil. Bei Europas größtem Elektronikhändler Media-Saturn stagnierten die Umsätze bei 6,9 Milliarden Euro. Punkten konnte Media-Saturn indes mit Reparaturdienstleistungen und Garantieverlängerungen - hier habe es zweistellige Wachstumsraten gegeben, erklärte der Konzern. Auch der über die Online-Shops von Media-Saturn erzielte Umsatz legte um mehr als 25 Prozent zu, obwohl sich die kriselnde Internet-Tochter Redcoon aus mehreren Ländern zurückgezogen hatte.
An seiner Prognose für das Geschäftsjahr 2016/17 hält Konzernchef Koch fest. Er erwartet auf Basis der aktuellen Konzernstruktur leichte Steigerungen beim Umsatz und beim operativen Ertrag (Ebit vor Sonderfaktoren). Koch hat Metro eine Aufspaltung verordnet. Dabei soll voraussichtlich Mitte des Jahres das Lebensmittelgeschäft um die Großmärkte und die Supermarktkette Real aus dem Metro-Verbund augegliedert werden. Metro-Nachfolger soll die Holding Ceconomy werden, unter deren Dach das Elektronikhandelsgeschäft um Media Markt, Saturn und Redcoon gebündelt wird. Koch will mit dem Schritt beide Teile schlagkräftiger und für Investoren attraktiver machen.
Aufschlüsse über den Verlauf des Weihnachtsgeschäft im deutschen Heimatmarkt ließen die Metro-Zahlen noch nicht zu - der Konzern schlüsselte sie nicht nach Regionen auf. Die Handelsbranche in der Bundesrepublik hatte angesichts steigender Beschäftigung, geringer Inflation und niedriger Zinsen optimistisch auf das Weihnachtsgeschäft geblickt. Der Handelsverband HDE peilte für 2016 ein Umsatzplus von rund 2,5 Prozent an und setzte dabei auch auf ein Rekord-Geschäft um die Feiertage. Für den Dezember erwartete der HDE erstmals einen Monatsumsatz von mehr als 50 Milliarden Euro. Aber nicht nur die Erlöse sind zentral für die Branche: Die Händler fahren zum Jahresende traditionell auch den Löwenanteil ihrer Gewinne ein.