"In Russland zeigten die eingeleiteten Maßnahmen Wirkung und der flächenbereinigte Umsatz war nur noch leicht rückläufig", sagte Metro-Chef Koch. Das Russland-Geschäft galt als Wachstumsbringer des Konzerns, Koch hatte vor Jahren sogar mit einem Börsengang der Großmärkte geliebäugelt. Doch ein schwächelnder Rubel, die miese Kauflaune der russischen Verbraucher und hausgemachte Probleme wie anfänglich viel zu teure Rabatt-Aktionen machten der Metro zu schaffen - unter anderem deshalb musste der Konzern im vergangenen Jahr seine Gewinn-Prognose kappen. Russland ist für die Rheinländer ein zentraler Markt, in dem Land betreiben sie rund 90 ihrer mehr als 760 Cash&Carry-Märkte. Deren Umsatz brach im vorigen Geschäftsjahr um 16 Prozent auf 2,8 Milliarden Euro ein. Ein neues Management und neue Rabatt-Modelle sollen dies ändern. Von Oktober bis Dezember ging der flächenbereinigte Umsatz der Märkte nur noch um 2,4 Prozent zurück.

UMSATZ BEI TOCHTER REAL SINKT



Insgesamt sank im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2018/19 vor allem wegen Währungseffekten etwa durch den schwachen Rubel der Umsatz leicht um 0,6 Prozent auf acht Milliarden Euro. In lokaler Währung stiegen die Erlöse um 2,1 Prozent. Bereinigt um Eröffnungen und Schließungen von Märkten belief sich das Umsatzplus auf 2,3 Prozent. Vor allem in Asien und Osteuropa - mit Ausnahme Russlands - konnte Metro zulegen.

Bei der zum Verkauf gestellten Supermarkt-Kette Real lief es indes weniger rund. Sie verbuchte im ersten Quartal einen Umsatzrückgang. Das flächenbereinigte Minus lag hier bei 0,5 Prozent. Koch will Metro auf das Geschäft rund um die Großmärkte konzentrieren. Er hatte Real deshalb mit den rund 280 Filialen und etwa 34.000 Mitarbeitern ins Schaufenster gestellt. Bis spätestens Ende Juni soll die Kette verkauft sein.

Gelingt Koch dies, dürfte das auch den neuen Metro-Großaktionär Daniel Kretinsky freuen. Der unter anderem durch Investitionen in die klimaschädliche Braunkohle reich gewordene Tscheche hatte mit seinem Einstieg für Übernahme-Spekulationen gesorgt. Er hat die Karten bislang nicht auf den Tisch gelegt, verfügt aber zusammen mit einem Partner über Aktien und Optionen, die ihn in diesem Jahr auf über 30 Prozent der Metro-Anteile bringen könnten. Eine Übernahmeangebot wäre die Folge.

rtr