Metro sei nun ein reiner Großhändler und strebe Wachstum und den Ausbau von Marktanteilen an. Zudem sei der Konzern bilanziell gut aufgestellt. Metro hatte erst im Oktober in Portugal mit der Aviludo Group den zweitgrößten Lebensmittellieferanten des Landes übernommen. Angesichts der starken Bilanz macht sich der Vorstand auch nicht bange vor den Folgen der Corona-Pandemie.

Der Konzern bekomme zwar den Shutdown und damit die Misere seiner Kunden aus der Gastronomie zu spüren. Ein Monat vollständiger Lockdown sorge für 400 Millionen Euro Umsatzverlust. Doch die Metro stehe nach der Konzentration auf den Großhandel und dem Verkauf von Real und des Mehrheitsanteils am China-Geschäft besser da als zuvor. Daher seien staatliche Hilfen auch derzeit kein Thema, versicherte das Management. An der Börse kamen die Nachrichten gut an: Die Aktie stieg in der Spitze um knapp neun Prozent auf 8,12 Euro.

Koch gibt sein Amt zum Ende des Jahres ab. Die Vorstände Christian Baier und Rafael Gasset übernehmen gemeinsam für die Interimszeit die Position des Vorstandsvorsitzenden, bis ein Nachfolger für Koch gefunden ist. Die Doppelspitze werde Metro in den kommenden Monaten voranbringen, sagte Koch. Er gebe sein Amt mit großem Vertrauen und großen Erwartungen ab. Finanzchef Baier sagte, für Metro stehe nun das Weihnachtsgeschäft im Zentrum. Mit möglichen Lockerungen der Lockdowns in der Covid-Krise und dem Impfstoff gegen das Virus erwarte er im Frühjahr eine Verbesserung des Geschäfts.

Metro erwartet für das laufende Geschäftsjahr 2020/21 insgesamt einen leichten Umsatzrückgang und ein Minus beim bereinigten operativen Ertrag (Ebitda) im mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Bereich. Im vergangenen Geschäftsjahr verbuchte der Konzern einen Umsatzrückgang um 5,4 Prozent auf 25,6 Milliarden Euro. Das bereinigte Ebitda schrumpfte um 16,8 Prozent auf rund 1,16 Milliarden Euro. Unter dem Strich verdiente Metro durch den Verkauf des Mehrheitsanteils an seinem China-Geschäft nach Minderheiten 460 Millionen Euro. Die Dividende soll trotz der Corona-Krise mit 70 Cent je Aktie stabil bleiben.

rtr