Metro-Vorstandschef Olaf Koch will Real nur als Ganzes verkaufen. Überlegungen, nach denen sich potenzielle Investoren lediglich für die lukrativen Immobilien interessieren könnten, wies er am Freitag in einer Telefonkonferenz zurück. Analysten sehen darin das Zünglein an der Waage.
Die Trennung von der Problemsparte Real hält Fabienne Caron vom Analysehaus Kepler Cheuvreux zwar grundsätzlich für positiv, zweifelt aber an, ob sich ein Käufer für Real als Ganzes interessieren wird. Baader-Analyst Volker Bosse hält es gleichwohl mit Blick auf die Ankündigung zum gegenwärtigen Zeitpunkt für denkbar, dass Metro mit dem Verkaufsprozess für Real bereits weiter sei, als es gegenwärtig den Anschein habe.
Als nachteilig könnte sich im Verkaufsprozess erweisen, dass die bestehenden hohen Verlustvorträge bei Real nicht auf einen möglichen Käufer übergehen, gab DZ-Bank-Analyst Herbert Sturm zu bedenken. Bei einem Jahresumsatzvolumen von Real von rund 7 Milliarden Euro dürfte zudem ein Komplettverkauf die Kartellbehörden auf den Plan rufen, so der Experte.
Einen Geschäftsbereich zu verkaufen, der ständig nur enttäusche, sei zwar strategisch sinnvoll, aber er könne sich derzeit nicht vorstellen, warum ein Investor Real kaufen sollte, kommentierte Analyst Bruno Monteyne von Bernstein Research. Deutschland sei ein schwieriger Lebensmittel-Einzelhandelsmarkt. Aldi und Lidl zusammen seien 2017 auf einen Marktanteil von gut einem Drittel gekommen und die Umstrukturierung bei Real zeige seit Jahren keinen Erfolg./ajx/men