Metro will für das abgelaufene Geschäftsjahr 0,90 Euro pro Stammaktie ausschütten, wie der Konzern am Dienstag mitteilte. Im Rumpfgeschäftsjahr zuvor waren die Anteilseigner leer ausgegangen.
Die laue Witterung hatten dem Konzern, zu dem auch die Warenhauskette Kaufhof und die Real-Supermärkte gehören, im deutschen Heimatmarkt zunächst nur schleppende Geschäfte beschert - vor allem bei Textilien. In den ersten beiden Dezemberwochen kam das Weihnachtsgeschäft dann aber in Fahrt, vor allem die Großmärkte und Media-Saturn konnten zulegen. Insgesamt erwartet Koch nun ein "zufriedenstellendes Weihnachtsgeschäft". Das Geschäft um die Feiertage ist für Händler von zentraler Bedeutung, fahren sie in dieser Zeit den Löwenanteil ihrer Gewinne ein. Für das gesamte Weihnachtsgeschäft (November und Dezember) rechnet der Branchenverband HDE nach früheren Angaben mit einem Umsatz von 85,5 Milliarden Euro. Das entspräche einem Plus von 1,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Im vergangenen Geschäftsjahr 2013/14 (per Ende September) hatte Metro nach einem Verlust im Vorjahr wieder schwarze Zahlen geschrieben, nach Minderheiten verzeichnete der Konzern ein Ergebnis von 127 Millionen Euro. Der operative Gewinn vor Sondereffekten lag bei 1,727 Milliarden Euro, der Umsatz bei 63 Milliarden Euro. Von Reuters befragte Analysten hatten mit einem Ebit vor Sondereffekten von 1,678 Milliarden Euro gerechnet.
Koch arbeitet am Umbau des Düsseldorfer Handelsriesen. Er will den Umsatz ankurbeln und Media-Saturn auf Kurs bringen. Die Kette kämpft mit der Konkurrenz durch Online-Händler wie Amazon und wird durch einen hausinternen Streit mit Minderheitseigner Erich Kellerhals belastet. Media-Saturn versucht nun, mit einer eigenen Online-Offensive Boden gutzumachen.
Doch neben Media-Saturn hat Koch noch weitere Großbaustellen vor der Brust. Pläne für einen Börsengang des Großmarktgeschäfts in Russland hatte er angesichts des Ukraine-Konflikts auf Eis gelegt. Ob Metro auch in Zukunft an Kaufhof festhält, hatte Koch infrage gestellt. Die Spekulationen um die Warenhauskette hatten wegen des Eignerwechsels beim mit Umsatzrückgängen und Verlusten kämpfenden Wettbewerber Karstadt neue Nahrung erhalten. Dort hat nun der Immobilieninvestor Rene Benko das Sagen, der in der Vergangenheit auch Kaufhof ins Visier genommen hatte.
Reuters