Die Verbraucher waren nicht in Kauflaune oder setzten lieber auf Gutscheine und Geldgeschenke. So blieben die Lager wie beispielsweise bei der Elektroniktochter Media-Saturn voll. Noch deutlicher schlugen allerdings fehlende Erlöse aus Immobiliengeschäften, die das Vorjahresergebnis aufgemöbelt hatten, zu Buche. Und schließlich bremste auch der starke Euro den international breit aufgestellten Konzern. Die im MDax notierte Aktie verlor bis zum Mittag 2,56 Prozent auf 30,84 Euro.

    In dem von Oktober bis Dezember reichenden ersten Geschäftsquartal sank das um Sonderfaktoren bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) um knapp 16 Prozent auf 1,07 Milliarden Euro, wie Metro am Dienstag mitteilte. Der Umsatz ging um 3,3 Prozent auf 18,7 Milliarden Euro zurück. Dem Konzern fehlten dabei die Umsatz- und Ergebnisbeiträge aus dem inzwischen verkauften Osteuropageschäft von Real. Währungs- und Portfolioveränderungen ausgeklammert wären Umsatz wie auch Ergebnis gestiegen, erklärte Metro-Chef Olaf Koch.

    Beim Nettoergebnis sah es für den Konzern deutlich besser aus. Nach Anteilen Dritter stieg es dank einer niedrigeren Steuerquote von 36 Millionen auf 451 Millionen Euro. Die Verschuldung konnte der Konzern zurückfahren.

    Für das laufende Jahr stellt Koch zudem wieder eine Dividende in Aussicht. Über die Höhe sei noch nicht entschieden, "aber wir haben mit dem ersten Quartal eindeutig die Voraussetzungen dafür erreicht." Im Rumpfgeschäftsjahr 2013 waren die Aktionäre erstmals in der Geschichte der Metro leer ausgegangen. Allerdings macht der Konzern mit seinen Vertriebslinien Cash & Carry, Media Markt und Saturn, Real sowie Kaufhof auch mehr als die Hälfte seines Ergebnisses im Weihnachtsquartal.

    Dass das Weihnachtsgeschäft in diesem Jahr verhältnismäßig schwach ausgefallen sei, habe ihn überrascht, sagte Koch. Das sei aber ein weltweites Phänomen gewesen. Im Januar und Februar habe er dann vor allem bei Media-Saturn wieder Aufholeffekte gesehen. Deutlich zulegen konnte die Elektroniktochter im ersten Quartal im Onlinegeschäft, das reichte allerdings nicht aus, um die Rückgänge im stationären Handel wettzumachen. Die Lebensmittelkette Real musste im Wettbewerb mit den Discountern Federn lassen. Deutschlandweit sanken die Umsätze um gute zwei Prozent.  

    Kaufhof konnte trotz des milden Winters, der den Verkauf von warmen Textilien erschwerte, beim Umsatz zulegen - allerdings ging das Ergebnis wegen fehlender Immobilientransaktionen zurück. Das spürte auch die größte Tochter, Cash & Carry, die im Vorjahr etliche Standorte in Frankreich versilbert hatte. Zugleich machten sich die Währungseffekte deutlich bemerkbar, fast die Hälfte ihres Umsatzes erzielt die Großhandelstochter in Osteuropa und der Region Asien/Afrika.

    Vergangenen Monat hatte die Metro angekündigt, bis zu einem Viertel von Cash & Carry Russland an die Börse zu bringen. Die Vorbereitungen für den Finanzplatz London laufen. Der IPO soll noch im ersten Halbjahr über die Bühne gehen und dürfte laut Analysten mindestens eine Milliarde Euro einbringen. Das Geld soll für die weitere Expansion der russischen Tochter genutzt werden.

    Den Ausblick für das laufende Geschäftsjahr 2013/14 (Ende September) präzisierte Koch. Der Konzernumsatz soll in Landeswährung leicht zulegen und das Ebit vor Sonderfaktoren soll von den 1,7 Milliarden Euro des Vorjahres nun auf 1,75 Milliarden Euro steigen. Bislang hatte Koch nur von einer "spürbaren" Ebit-Verbesserung gesprochen.

dpa-AFX