In Großbritannien boomt die Wirtschaft dagegen schon seit Mitte vergangenen Jahres. Dementsprechend dürfte die Arbeitslosenquote (Mittwoch) von dem Hoch im Dezember 2011 von 8,4 % auf 6,7 % im April gefallen sein. Darüber hinaus ist auch hier mit einem merklichen Zuwachs der Industrieproduktion (Dienstag) zu rechnen.
In Japan dürften die wichtigen Auftragseingänge (Donnerstag) im April nach dem starken Wachstumsschub im März moderat sinken.
In China werden zahlreiche wichtige Daten, etwa zur Außenhandelsbilanz (Sonntag), zur Inflation (Dienstag), zur Kreditvergabe (Dienstag) sowie zu Industrieproduktion und Einzelhandelsumsätzen (jeweils Freitag) veröffentlicht. Grundsätzlich ist das Umfeld für die chinesische Wirtschaft eher schwierig, da sich der Immobilienmarkt stark abgeschwächt hat und die notleidenden Kredite bei den Geschäftsbanken deutlich wachsen. Vor diesem Hintergrund dürften die Daten eher enttäuschen als positiv überraschen - mit Ausnahme der Exporte, die zunehmend vom Konjunkturaufschwung der entwickelten Volkswirtschaften profitieren dürften.
US-Notenbank gerät zunehmend in Zielkonflikt
Einerseits erfordert nach Einschätzung der Fed die Entwicklung der Realwirtschaft nach wie vor eine sehr akkommodierende Ausrichtung der Geldpolitik, andererseits ruft die Gefahr von Übertreibungen an den Finanzmärkten nach einer Straffung der Geldpolitik.
Der Wirtschaftsaufschwung gewinnt zwar mehr und mehr an Dynamik, wie unter anderem der Anstieg der Einzelhandelsumsätze (Donnerstag) im Mai um etwa 0,5 % zum Vormonat bestätigen dürfte, die Arbeitslosenquote liegt jedoch immer noch über dem von der Fed als angemessen betrachteten Niveau von 5,5 %. Immerhin scheint die US-Inflation die Trendwende vollzogen zu haben und wieder nach oben zu tendieren. So dürften die Erzeugerpreise (Freitag) im Mai um 2,4 % gestiegen sein - nach 2,1 % im April.
Das Geschehen an den Finanzmärkten bereitet der Fed allerdings zunehmend Sorge. So warnten in den vergangenen Wochen immer wieder Mitglieder des Offenmarktausschusses vor einer Sorglosigkeit der Finanzmarktteilnehmer, die in impliziten Volatilitäten nahe historischen Tiefständen am Aktien- und Rentenmarkt ihren Ausdruck findet. Fed-Beobachter Hilsenrath, dem sehr enge Verbindungen zur Fed nachgesagt werden und der oft als inoffizielles Sprachrohr der Fed fungiert, schrieb zuletzt über die Sorgen der Fed um den zu großen Risikoappetit der Investoren.